Ollivanders

Stolz verkündet das Ladenschild: Zauberstäbe seit 382 v. Chr. Ollivanders Zauberstäbe sind geschätzt, da das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wird. Der ganze Laden besteht nur aus hohen Regalen in denen unzählige Schachteln mit Zauberstäben liegen, die nur darauf warten verkauft zu werden.

Von: Gringotts +[Harry, Violett, NSC-Dudley^^]

Das Geschäft in dem sie nun landeten, wirkte von innen noch älter als von außen. Petunia betrachtete misstrauisch sie tausenden von Schachteln, die sich in den Regalen stapelten. Als ein Verkäufer erschien, wurde klar deutlich, dass das Aussuchen des Zauberstabes wohl einzig und alleine von dem Zukünftigen Träger abhing. So zog sich Petunia ein wenig zurück und nahm Harry kurz Beiseite, während Dudley bei seiner Tochter stehen blieb und versuchte ihr so gut er konnte beizustehen.

"Harry, kannst du mir bitte ein paar Dinge erklären?" fragte sie. So langsam nahm die Neugier in ihr die Überhand und verdrängte Vorbehalte und frühere Erlebnisse für einen Moment. "Vorhin in der Bank, als du und Violett weg wart, da kam ein netter Mann, der sich nach meinem Befinden erkundigte. Er erzählte etwas von einem Zaubertrankladen, falls es mir nicht besser ginge. Ich nehme mal an, das ist bei euch so etwas wie eine Apotheke? Aber das ist nicht, was ich eigentlich wissen wollte. Nun, Dudley erwähnte dem Mann gegenüber deinen Namen und der Mann sagte darauf hin etwas von einem 'berühmten Auro-...' ich weiß nicht genau, wie das Wort lautetet. Aber was genau ist das? Was arbeitest du? Es klang irgendwie wichtig zu sein."

Harry sah zu Violett, welche ihren ersten Zauberstab zum probieren gereicht bekam und überlegte einen Moment, wie er seiner Tante erklären wollte, was er genau machte. Er wollte nicht damit aufschneiden was er war, aber er wollte auch nicht die Unwahrheit sagen. "Auroren", sagte er schließlich, "ist das Wort und der Beruf dahinter ist etwas ähnliches wie ein Polizist. Wir jagen Verbrecher und sorgen für Recht und Ordnung. Ich bin unter den Auroren inzwischen Abteilungsleiter, Chef-Auror nennt sie dies - aber berühmt..."

Er musste doch kurz schmunzeln. "Ich glaube das beziehen die meisten hier nach wie vor auf das was beim Tod meiner Eltern geschehen ist und die Tatsache, dass ich überlebt habe - und ihren Mörder" - er zögerte, als ihm bewusst wurde, dass er mit seiner Tante nie darüber gesprochen hatte - "unschädlich gemacht habe." Das klang allerdings nicht gerade vertrauenserweckend. Es klang ein wenig so, als habe er den Mann auf offener Straße erschossen.

"Er hat mich angegriffen", versuchte Harry zu erklären, "zum Duell herausgefordert, wenn man so will und sein eigener Zauber hat sich gegen ihn gewendet. Seitdem lebt diese Welt hier weitestgehend in Frieden." Das wiederum klang doch recht angeberisch. Harry seufzte. Es war nicht einfach, Dinge zu erklären, die im wesentlichen viel zu komplex waren, als sie zwischen Tür und Angel zu erzählen. "Was ist mit Euch?", versuchte er abzulenken. "Dudley, hat er noch mehr Kinder? Was arbeitet er?"

Violett war froh, dass ihr Vater neben ihr stehen blieb, als der Verkäufer sie kurz musterte und dann hinüber zu Tante Petunia und Harry sah. "Noch eine junge Potter?", wollte er zögerlich wissen. Violett schüttelte energisch den Kopf. "Dursley", sagte sie. "Mein Familienname ist Dursley. Mr. Potter ist mein Großcousin", fügte sie dann hinzu. Sie hatte das Gefühl, dass er recht bekannt zu sein schien und vielleicht war es irgendwie wichtig zu wissen, mit wem man verwandt war in der Zaubererwelt. "Er ist der Cousin meines Vaters." Sie sah ein wenig unsicher zu Dudley.

Der Mann kniff die Augen zusammen als denke er nach. "Ah...Evans, nicht wahr?", wollte er dann wissen. "Wir hatten einmal eine junge Dame hier, die eine Evans war und genau Deine Augen hatte. Weide...10 und...verdammt...Mr. Ollivander wüsste sicher genau, welchen Stab sie gekauft hat. Aber Weide...Weide sollten wir versuchen." Er zog eine Schachtel aus einem Regal und nahm einen Zauberstab daraus hervor. "Nimm ihn in die Hand, junge Dame."

Während Harry antwortete, beobachtete Petunia Dudley, der ein wenig verloren neben seiner Tochter stand und sich alle mühe gab, nicht verloren zu wirken.
"Dudley ist Versicherungsberater bei einer Bank" antwortet sie auf Harrys Frage nach seiner Tätigkeit. Dann sah sie ihrem Neffen in die Augen, die sie an die Frau erinnerten, deren Name gerade im Hintergrund fiel. "Außer Violett Dursley habe ich noch eine Enkelin namens Rosalie und einen Enkel namens Duncan."

Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach. "Ich bin nie richtig dazu gekommen, dir zu danken, als du bei Vernones Beerdigung warst. Um ganz ehrlich zu sein, es hat mich überrascht, dass du damals gekommen bist. Wir wissen schließlich alle, das du Vernon nicht besonders nahe gestanden hast. Trotzdem wollte ich mich bei dir bedanken. Nun, offenbar hast du einen guten Weg in dieser Welt eingeschlagen. Wenn ich das richtig verstehe, dann sorgst du dafür, dass solche Dinge wie damals mit deinen Eltern nicht wieder vorkommen? Das.... klingt doch gut." Sie hatte zwar das Gefühl bei Harrys Beschreibung gehabt, dass es nicht ganz so toll war, wie es klang, dennoch würde vermutlich ein 'normaler' Polizist auch nicht erfreut sein, wenn er einen Gesetzesbrecher im Dienst verletzte oder gar tötete. Daher schon sie es auf die Gefühle von Harry. Er war schon früher etwas weichlich gewesen, genau wie Lily. "Vorhin, da hast du etwas von Büchern erwähnt, die du noch kaufen wolltest. Du hast also auch Kinder?"

Harry musste gestehen, dass Petunia den Kern genauer getroffen hatte, als ihr wohl bewusst war. Er war tatsächlich Auror geworden, weil er verhindern wollte, dass sich die Geschichte wiederholte, dass jemand wie Tom Riddle erneut zu so viel Macht gelangen konnte, dass Menschen starben, die noch hätten leben können - nicht nur Menschen wie seine Eltern. Allerdings behielt er diesen Gedanken für sich. Vielleicht würde er in einem ruhigen Moment einmal mit Ginny darüber reden.

"Ja, ich habe ebenfalls drei Kinder", sagte er dann, als Petunia danach fragte. "Und sie sind allesamt magisch begabt. Mein Ältester ist inzwischen mit der Schule fertig. Er heißt James nach...nun meinem Vater, natürlich. Er hat eine Stelle im Zaubereiministerium, unserer größten Behörde, und wird dort in einer Abteilung arbeiten, welche sich der Zusammenarbeit mit nichtmagischen Menschen verschrieben hat."

"Außerdem habe ich noch einen jüngeren Sohn, Albus, benannt nach...nun", Harry musste unvermittelt lachen, "auch das weißt Du natürlich." Immerhin hatte Petunia Albus Dumbledore gekannt. Harrys Gesicht wurde wieder ernst. "Und eine Tochter habe ich ebenfalls...Lily..." Harry musste auch hier nicht wirklich sagen, nach wem er seine Kleine benannt hatte.

Der erste Zauberstab zeigte überhaupt keine Wirkung und Violett reichte ihn ein wenig verlegen dem Verkäufer zurück. Doch der lächelte nur. "Dann vielleicht Weide mit Einhornschweifhaar?" Er griff nach einer weiteren Schachtel und Violett schwante, dass solch ein Zauberstabkauf wohl länger dauern konnte. Immerhin gab es hier sehr viele Schachteln. Sie fragte sich, woran genau man wohl einen passenden Zauberstab erkannte, als unvermittelt die Spitze des Stabes zu glühen begann und ein paar goldene Funken vom Stab auf den Boden flossen.

Violett war so erschrocken, dass sie beinahe den Stab fallengelassen hatte. Doch die zufriedene Reaktion des Verkäufers ließ sie schnell erkennen, dass es wohl genauso sein musste. "Perfekt", strahlte er. "Weide, 9 Zoll, Einhornschweifhaar. Flexibel und geschmeidig. Der perfekte Stab für Verwandlungszauber." Er wandte sich an Dudley und nannte den Preis. Violett legte den Stab vorsichtig zurück in seine Schachtel und sah über ihre Schulter zu ihrer Großmutter. Hatte sie alles richtig gemacht? War Petunia Dursley mit ihr zufrieden? Sie wollte ihre Großmutter auf keinen Fall enttäuschen.

Neugierig hörte Petunia Harry zu, als er von seinen Kindern erzählte. Das er seinen Sohn nach seinem Vater benannt hatte, erschien ihr durchaus logisch. Ihre recht kurzen Begegnungen mit James waren damals zwar nicht besonders gut verlaufen, doch irgendwie verstand sie Harry. Natürlich auch die beiden anderen Namen, die er ihr nannte. Lily, ja sicher, die Tochter nach der Mutter zu benennen. Nun der Name Albus war dann schon ungewöhnlicher, doch Petunia wusste - oder vielmehr ahnte - was Harry diesem Manne verdankte. Nun immerhin hatten die Kinder nicht gänzlich außergewöhnliche Namen, wie dieser Pate von Harry: Sirius. Wie kann man den jemanden nach einem Stern benennen. Oder noch schlimmer, dieser Snape-junge von damals: Severus? Was soll das den für ein Name sein?

Petunia bemerkte, wie sie Violett umsah und Dudley bezahlte. Offenbar hatte sie nun ihren Zauberstab. Petunia lächelte sie bestätigend an. Sie würde sich wohl daran gewöhnen müssen, dass bald wieder ein Kind mit so einem Ding in ihrer Wohnung herumlief.

Harry hatte trotz seiner Unterhaltung mit Petunia seine Großnichte bei ihren Versuchen mit den Zauberstäben nicht aus den Augen gelassen. Dass ihr Stab dem von Lily ähnelte, erschien dem Chefauror ein gutes Zeichen zu sein. Außerdem verhielt sich das Mädchen doch recht anständig.

Nachdem das Violett nun ihren Zauberstab hatte, gingen die Dursleys und Harry noch die Schulbücher kaufen, sowie in den Laden für Kessel und die Apotheke sowie natürlich die Schulrobe für Violett besorgen. Dazu kamen noch ein paar Kleinigkeiten wie Schreibsachen und - zu Harrys Erstaunen - eine Eule. Er erinnerte sich noch gut daran, mit welcher Abneigung Petunia Hedwig immer begegnet war. Aber vielleicht wollte seine Tante eine Möglichkeit haben, Briefe von ihrer Enkelin zu erhalten. Vermutlich hätte auch Dudley damals eine Eule für Smeltings bekommen, wäre es die einzige Möglichkeit gewesen, regelmäßig von ihm Post zu erhalten.

Vorbei am Quidditchladen ging die Gruppe zurück zum Tropfenden Kessel. Während sie liefen versuchte Harry noch das eine oder andere, was ihm wichtig erschien, seiner Tante zu erzählen. Dass Violett zum Bahnhof gebracht werden und abgeholt werden musste, wusste sie natürlich noch aus seiner Schulzeit. Ebenso kannte sie das ominöse Gleis 9 3/4. Harry erklärte Violett, wie sie durch die Mauer kommen würde und verabschiedete sich bei den Dursleys, nachdem er sie aus der Winkelgasse und dem Tropfenden Kessel zurück auf die Muggelstraße gebracht hatte.

[OOC: Zeitsprung (back in time, ) >> 06. August 2022]

tbc: England >> Um St. Ottery Catchpole >> Haus der Weasleys

[Zeitwechsel inside]

Nach all den Einkäufen, waren die Dursleys ziemlich bepackt, als sie den Rückweg antraten. daheim hatte sich die Lage dann schnell wieder beruhig und da Dudley am ersten September nicht schon wieder frei nehmen konnte, kümmerte sich Petunia um die Abreise von Violett. Sie verstand zwar nicht ganz die Logik, den langen Weg von Rochdale nach London zurückzulegen, obwohl sie in Erinnerung hatte, dass Lily mal erwähnt hatte, dass Schul-Schloss läge in Nordengland. Warum gab es keine Zwischenstopps von diesem Schulzug?

Nach: Bahnhof Kings Cross mit Gleis 9 3/4 +[Violett]