Das Lehrerzimmer

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Von: Große Halle

Minerva war die Erste, die im Lehrerzimmer ankam. Es konnte jedoch nicht lange dauern, bis die ersten anderen Lehrer eintreffen würden. Sie hatte seit dem Mittagessen noch nicht mit Ron Weasley sprechen können und selbst da, hatte er ihr kaum etwas berichtet.

Sie ging zu ihrem Stammplatz und setzte sich hin. Von hier aus, saß sie nicht nur in der Mitte der langen Tafel, sie hatte auch noch einen wunderbaren Blick durch ein gegenüberliegendes Fenster. Draußen würde es bald dämmern, doch noch fielen einige vereinzelte Sonnenstrahlen auf das Gelände der Zauberschule und ließen sie in einem fast friedlichen Licht erscheinen. So, als wäre nichts geschehen. Nichts, deutete auf das hin, was sich hier in der letzten Nacht ereignet hatte.

cf: Große Halle:

Nur einige Minuten nach Minerva kam auch Chantal in das Lehrerzimmer. Der Schultag war eine unruhige angelegenheit gewesen. Alle Schüler stellten Fragen zu dem, was mit Myrte geschehen war, und Chantal konnte nur zugeben, dass sie diesmal nicht schlauer wäre als ihre Schüler und dass sie auch noch nie davon gehört hätte, dass ein Geist wieder lebendig geworden wäre. An normalen Unterricht war natürlich, genau wie sie gefürchtet hatte, nicht zu denken.

Chantal nahm ihren Platz ein und sagte zu Minerva: "Ich bin mal sehr gespannt, ob Ron irgend etwas herausgefunden hat. Die Schüler haben mich schon den ganzen Tag mit Fragen gelöchert."

Minerva nickte und gab zu bedenken „Wenn man davon ausgeht, dass so ein Ereignis nirgends kommentiert wurde, so erwarte ich nicht wirklich, dass er schon heute eine Erklärung liefern kann. Bis zum Mittagessen war er meines Wissens damit beschäftigt, die Räume der Vertrauensschüler nach Spuren abzusuchen und er sah nicht besonders erfreut aus, als ich mit ihm sprach.“

Sie seufzte leise und nickte den nach und nach eintreffenden Lehrern zu. Der Tisch im Lehrerzimmer füllte sich nach und nach und als der abgesprochene Zeitpunkt für das Treffen gekommen war, fehlten nur noch zwei Personen, die Minerva an diesem Tisch sehen wollte. Nun, dass Neville vermutlich als letzter kam, daran hatte sie sich schon fast gewöhnt und nahm es nur noch am Rand zur Kenntnis. Das Eintreffen des Aurors wäre ihr bei weitem lieber. Doch sie hatte Ron nicht explizit herbestellt sondern ihm angeboten, an dem Treffen teilzunehmen. Daher war sie sich nicht ganz sicher, ob er überhaupt und wenn ja, wann, kommen würde.

Von: Orte um das Schloss :: Gewächshäuser

Wie nicht anders zu erwarten war, kam Neville als letzter der Lehrerschaft im Besprechungszimmer an. Hastig ging er zu seinem Stuhl und setzte sich. Er bemerkte, dass neben der Schulleiterin noch ein weiterer freier Stuhl stand und überlegte, wen er übersehen hatte. Er war sich sehr sicher, dass alle Lehrer anwesend waren. Er murmelte eine hastige Entschuldigung für seine Verspätung und sah in die Runde.

Als sich Neville gesetzt hatte, begann Minerva die Lehrerkonferenz. Sie erzählte nochmal allen, was sie genau gestern Abend erlebt hatte und wählte dabei direkterer Worte, als am Morgen in der Großen Halle. „Nun, mehr kann ich ihnen in diesem Moment nicht sagen. Doch ich würde mir gerne anhören, wenn von ihnen jemand etwas mitbekommen haben sollte. Ich hoffe nicht, dass einer von ihnen, werte Kollegen, hinter den Ereignissen steckt. Ebenso wenig hoffe ich, dass ein Schüler diese Tat begangen hat oder ein anderer Geist hinter allem steckt, wie zu Anfang kurz vermutet wurde. Dennoch bitte ich sie alle, die Augen offen zu halten und mir mitzuteilen, wenn sie etwas in dieser Sache erfahren. Wie sie heute Morgen wohl mitbekommen haben, befindet sich ein Au-“ Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. „Ein Auror, an der Schule, der alles untersucht und vermutlich gerade vor der Tür steht. „Herein!“

Von: Raum 3017 (Rons provisorisches Büro)

Vor der Tür war Ron stehen geblieben und hatte höflich angeklopft und auf eine Aufforderung gewartet, die Tür zu öffnen. Als er die Schulleiterin hörte, drückte der die Türklinke nach unten und betrat das Zimmer. Der leere Stuhl neben der Direktorin fiel ihm genauso schnell auf, wie die Tatsache, dass alle Augen auf ihn gerichtet waren. Das machte Ron zugegeben leicht nervös und er versuchte, nach einer freundlichen Begrüßung rasch zu dem Stuhl zu gelangen. „Ich hoffe, ich habe sie nicht unterbrochen?“ fragte er fast schüchtern.

In den letzten beiden Jahrzehnten hatte Ron vielen Zauberern, Wesen und magischen Dingen gegenübergestanden, die vermutlich weit aus gefährlicher waren, als eine Gruppe von Lehrern. Dennoch machte ihn diese Situation außerordentlich nervös.

„Nein, sie kommen zum perfekten Zeitpunkt“ erwiderte Minerva. „Ich hatte soeben mit dem Bericht über den letzten Abend abgeschlossen und einige Instruktionen in dieser Sache erteilt, als ich auf ihre Anwesenheit im Schloss zu sprechen kam. Ich hatte jedoch auch in die Runde gefragt, ob jemandem etwas Besonderes aufgefallen sei. Vielleicht hören wir zuerst, ob meine Kollegen dahingehend noch etwas zu sagen haben, bevor sie uns eventuelle Neuigkeiten präsentieren?“ Es war nicht nur eine Frage, sondern vielmehr eine Aufforderung, an die anderen sich nun endlich zu Wort zu melden, wenn sie den etwas zu sagen hatten.


OOC: @Chantal: Es wäre mir lieb, wenn dein Charakter mal bitte zwischendurch etwas denken oder die Lehrer an Tisch beobachten könnte, damit ich nicht nur alleine tippe.^^ Oder möchte Chantal ihre Sicht der Dinge allen erzählen? Ich schätze das treffen hier wird eh nicht sehr lange sein, beim aktuellen Ermittlungsstand.

Chantal schüttelte langsam den Kopf. "Also, dies war mit Sicherheit kein Schülerzauber, da bin ich mir sicher", sagte sie. "Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass einer von den Lehrern dafür verantwortlich ist. Und daran, dass Geister zaubern können, glaube ich noch weniger. Aber auf jeden Fall werde ich die Augen offen halten, und ich werde Bescheid geben, wenn mir irgend etwas Ungewöhnliches auffällt." Chantal sah ziemlich beunruhigt aus. Irgend jemand musste einen sehr mächtigen schwarzen Zauber gewirkt haben. Aber wer? Und warum? Gab es etwa einen neuen mächtigen Schwarzmagier mit den Fähigkeiten von Grindelwald oder Voldemort, die beide seit mehr als zwanzig Jahren tot waren?

Ron hörte geduldig zu. Wie er erwartet hatte, gab es hier nichts Neues. Er erklärte kurz, was er den Tag über getan hatte und wies Minerva darauf hin, dass ein Schüler im Bad der Vertrauensschüler einen verbotenen Tierbeschwöhungszauber versucht hatte, Er war zwar nicht gelungen, doch es war nun einmal verboten.

„Bisher habe ich also kaum mit den noch verbliebenen Geistern im Schloss gesprochen. Ich werde wohl morgen und in den nächsten Tagen den Rest befragen und sehe mich noch weiter im Schloss um. Sollte mich jemand benötigen, Professor McGonagall hat mir ein Zimmer hier in diesem Stock zugeteilt, in dem sie mich wohl meistens vorfinden können. Zimmer 3017. Wenn ich nicht dort bin, hinterlassen sie eine Nachricht. Mehr kann ich ihnen leider nicht sagen, denn ich stehe noch am Anfang der Ermittlungen und konnte auch noch nicht im Büro nachfragen, ob man dort schon anderweitig in der Sache vorangekommen ist. Ich werde jetzt nochmal nach Myrte sehen, bevor ich in die zentrale zurückkehre. Wir müssen auch noch entscheiden, was aus dem Kind werden soll. Nun, wie gesagt, sollte ihnen noch irgendwas einfallen, ich bin die nächsten Tage hier im Schloss und führe die Untersuchungen weiter.“

Unsicher, ob er zu viel, zu wenig, zu belanglos oder wie auch immer geredet hatte, schloss Ron und blickte nun wieder fast Schüchtern in die Runde. Während er das Wort hatte, klang er noch selbstsicher, aber nun schwand diese Selbstsicherheit wieder ein wenig vor dem Eindruck, den so viele Lehrer auf ihn machten.

"Wie Minerva schon meinte, sie wäre bereit, Myrte hier als Schülerin zu behalten", sagte Chantal. "aber dann wäre immer noch die Frage einer Vormundschaft für sie zu klären, und ein Zuhause für die Ferien würde sie auch brauchen. Das stelle ich mir auch nicht gerade einfach vor. Wir können schlecht ein Gesuch im Tagespropheten aufgeben und nachfragen, wer einen ehemaligen Geist, der wieder lebendig geworden ist, aufgeben. So etwas wäre ein gefundenes Fressen für Rita Kimmkorn." Während sie diesen Namen nannte, verzog sie das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen.

Minerva ergriff nun selbst wieder das Wort. Es war offenbar alles ausgesprochen worden, das es zu diesem Zeitpunkt zu besprechen gab. Sie machte sich noch eine geistige Notiz, die Vertrauensschüler zu Rede zu stellen.
"Danke, Mr. Weasley, für ihre Informationen. Sie können das Zimmer so lange benutzen, wie es nötig ist. Und selbstverständlich kümmern wir uns um das Mädchen, solange es keine andere Lösung gibt. Wenn nichts anderes mehr zu diesem Thema anliegt, würde ich gerne mit meinen Kollegen die diesjährigen Prüfungstermine absprechen." Sie nahm zur Kenntnis, dass sich Ron verabschiedete und den Raum verließ und begann dann mit der normalen Arbeit einer Direktorin, die versuchte bestmöglich eine Schule zu leiten und ihre Kollegen zu koordinieren.

Da alles geklärt war, verließ Ron das Lehrerzimmer wieder, nachdem er sich noch freundlich verabschiedet hatte. So wie es momentan aussah würde er den zugeteilten Raum wohl noch länger benötigen. Doch nun kehrte er nicht dorthin zurück. Jetzt würde er Myrte einen für Heute letzten Besuch abstatten und dann ins Ministerium zurückkehren, um Harry von allem zu unterrichten.

Nach: Krankenflügel

Neville hatte nur zugehört, doch was hätte er dazu auch sagen sollen. Er war schließlich ebenso wie Ron am Vorabend von allem überrascht worden, als sie bei Harry zu Besuch gewesen waren. Besonders viele Neues hatte Ron offenbar noch nicht erfahren und verließ auch kurz nach seinem Bericht wieder den Raum.

Neville legte seinen Unterrichtsplan auf den Tisch vor sich und machte sich hier und da Notizen, als sie anfingen, den Ablauf der diesjährigen ZAG- und UTZ-Prüfungen zu planen. Bis dahin wollte er seien Schüler schließlich bestens vorbereitet wissen.

Da die Gespräche sich jetzt normaleren Themen wie die ZAG- und UTZ-Prüfungen zuwandte, nahm auch Chantal die Unterlagen sowíe schreibzeug aus ihrer Tasche. Doch so sehr sie sich nun auf die Dinge, die mit den Prüfungen zu tun hatten, zu konzentrieren versuchte, in ihrem Inneren war sie unruhig. Sie überlegte sogar, Fabienne zu schreiben und sie zu fragen, ob eventuell dem französischen Zaubereiministerium Fälle wie dieser bekannt wären. Aber sie verwarf diesen Gedanken. Wenn so etwas schon einmal passiert wäre, hätte es nicht nur ihre Tochter ihr längst erzählt oder geschrieben, es hätte auch in den Zeitungen gestanden. So hörte sie dann scheinbar ruhig den Gesprächen der anderen Lehrer zu.

Minerva beendete schließlich die Besprechung. Alle Termine und Inhalte waren abgesprochen und ebenfalls noch die ganzen kleinen Themen, die außer den Prüfungen angelegen hatten. „Bitte überlegen sie alle nochmal, ob ihnen noch etwas hilfreiches in den Sinn kommt, was unser allererstes Thema betrifft“ bat sie ihre Kollegen am Ende. „Mr. Weasley wird sich bestimmt über jede Anregung freuen. Nun denn, ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend“, schloss sie die Sitzung ab. Natürlich kamen nach der Besprechung noch ein paar Lehrer einzeln zu ihr und hatten Fragen wegen Diesem oder Jenem. Endlich kam Minerva dazu, den Raum zu verlassen und machte sich schnurstracks auf in ihn eigenes Büro.

Nach: Schulleiterbüro

Chantal packte schließlich, als die Besprechung zu Ende war, ihre Unterlagen und Notizen zusammen und verabschiedete sich mit einem "Gute Nacht" von den anderen Lehrern und der Schulleiterin. Dann verließ sie das Lehrerzimmer und ging in ihre Privaträume.

tbc: Professor Salters Büro

Nach vielen langen Reden, Absprachen und Fragen – bei denen Neville fast eingeschlafen wäre – kam schließlich das Ende der Besprechung. Neville streckte sich möglichst unauffällig und packte seine wenigen Notizen schnell zusammen. Jetzt hatte er Hunger und hoffte noch rechtzeitig in die Große Halle zu kommen, um ein gutes Abendessen zu erhalten. So stand er auf und schob sich zur Tür, bevor ihn jemand mit belanglosen Gesprächen aufhalten konnte.

Nach: Große Halle