Toiletten und Bäder

„Nun, vielleicht haben die anderen, die sich eher zurückhalten, ja gar nicht so viel Angst vor dir, sondern eher davor, dir weh zu tun.“ Bemerkte Ron. Er konnte sich gut vorstellen, dass er selbst in seiner Schulzeit auch nicht freudig auf einen ‚ehemaligen Geist‘ zugestürmt wäre. „Hast du den selbst mal versucht, mit jemandem Kontakt aufzunehmen?“ fragte er interessiert nach.

OOC: *gedanklich auf eine arme kleine Hufflepuff in der Großen Halle deute*

[OOC: Gerne...wieso nicht? ]

"Nein, eigentlich nicht", gab Myrte zu und nestelte an dem Haarband ihres linken Zopfes. "Aber sicher mögen sie mich nicht. Ich bin schon froh, wenn es dieses Mal nicht so schlimm wird wie beim letzten Mal. Ich brauche gar keine Freunde. Nur keine Feinde. Außerdem habe ich Jim und die Scamander-Zwillinge sind auch recht nett zu mir."

"Nun", gab Ron zu bedenken, "Jim und die Scamanders werden allerdings nicht mehr lange an der Schule sein. Wenn das Schuljahr zu Ende ist, gehen sie ab und werden sich wohl einen Beruf suchen müssen." Ron wollte dem Mädchen eben noch etwas weiteres sagen, als er von einem pochenden Geräusch gestört wurde, dass irgendwo von oberhalb kam. Er schaute nach oben und erkannte, dass vor einem der Fenster - die selbstverständlich alle geschlossen waren, denn wer würde in einer Toilette schon lüften wollen? - eine Eule saß und hartnäckig gegen sie dreckigen Glasscheiben pickte.

Ron zog seinen Zauberstab und deutete auf das Fenster. In Gedanken ging er rasch die zauber durch, die er verwenden konnte, entschied sich dann für einen unspektakulären Zauber, der eine der Glasscheiben scheinbar verschwinden ließ und hielt seinen Arm so hin, dass die Eule darauf landen konnte.

[OOC: Ich beschleunige mal ein wenig. Es wäre schön, wenn sich Myrte mit Lily verabreden kann, die haben im zweiten Block eine Freistunde und ich lasse Jasmin dann dazukommen.]

[OOC: Schon klar...kein Problem. Ich freue mich immer, wenn ich nicht mit Dir spielen muss, Ron, ]

Das gab Myrte zu denken. Natürlich wusste sie, dass die Jungen bald die Schule abschließen würden und Hogwarts verlassen. Aber irgendwie war sie nicht in der Lage wirklich so weit in die Zukunft zu denken - auch wenn es in Wirklichkeit gar nicht so weit zu denken war. Aber die Vorstellung, sich Freunde zu suchen, in ihrer Altersstufe vielleicht sogar und Mädchen wohlmöglich (mit beidem hatte sie keine guten Erfahrungen gemacht), erschien ihr seltsam.

Sie überlegte, wie sie das überhaupt anstellen sollte. Sie kannte die anderen doch nur flüchtig, aus dem Unterricht, vom Essen in der Großen Halle... Doch dann fiel ihr doch jemand ein: Jims Schwester, Harrys Tochter. Wenn es jemanden gab, mit dem sie sich gerne befreunden würde, dann mit jemandem, der mit ihren beiden großen Vorbildern und "Lieblingen" verwandt war. Wieso sie darauf noch nicht gekommen war...?

pp: Kammer des Schrecken (+ James)

Potter Senior und Junior entstiegen dem Geheimgang, der in die Kammer des Schreckens führte, beziehungsweise zurück zu den Mädchen-Toiletten und standen gleich darauf wieder neben Ron und Myrte. "Fehlanzeige", rekapitulierte Harry knapp und sah nach oben, wo eine Posteule im Anflug zu ihnen herunter war. "Wenn es dort unten irgendetwas gibt, was mit Myrtes Entgeisterung zusammenhängt, war es unsichtbar und mit Magie nicht aufzufinden." Etwas genauer hatte Harry immerhin schon "geschaut".

Als Harry und James zurückkamen und Harry von dem Fund – oder vielmehr Nicht-Fund – berichtete zuckte Ron nur mit den Schultern. Kurz zuvor hatte er es geschafft der äußerst bissigen Eule den Brief abzuringen, den sie gebracht hatte. Gerade als Harry und sein Sohn auftauchten versorgte er notdürftig die Bisse an seiner Hand mit einem recht einfachen Heilzauber. Noch während Harry gesprochen hatte, schlug der das Blatt auf, das eindeutig ein Siegel des Ministeriums trug.

Er überflog die wenigen Zeilen und nach seinem Schulterzucken entgegnete er Harry. „Dann hält uns hier ja nichts mehr“, er blickte kurz zu Myrte und James. „Abgesehen von den privaten Dingen natürlich. Wir sind jedoch noch im Dienst und die Nachricht hier, klingt fast so absurd, wie das, was wir hier aufzuklären versuchen. Da hat doch tatsächlich ein Squib aus Little Hangleton dem Ministerium gemeldet, er habe die Riddles im Ort gesehen! Damit meinte der wohl die Muggel, die Vo-…. Tom Riddle damals umgebracht ha-…. Äh….“ Ron bekam fast einen Schweißausbruch, als ihm einfiel was es bedeuten könnte, wenn die Meldung richtig war. Ich denke… naja, lass uns lieber schnell nachsehen, ob das was dran ist. Ich hoffe ernsthaft, nicht. Ich meine… nein! Das ist doch zu absurd!“

Es machte Ron nicht das geringste, dass James und Myrte noch da waren. Die beiden würde das schon nicht unnötig verbreiten. James wohl nicht, damit er keinen Ärger mit seinem Vater bekam und Myrte,… Nun, wem sollte sie schon etwas erzählen, schließlich hatte sie Ron ebene erst erklärt, dass sie niemandem vertraute außer James. Jetzt wartet Ron darauf, dass Harry etwas Schlaues sagte, oder wenigstens den Aufbruchsbefehl gab.

James hatte gehofft, dass er nicht sofort zum Unterricht musste und noch ein wenig mit seinem Vater, Onkel Ron und seiner neuen ‚Cousine‘ reden konnte. Doch die Meldung, die Ron eben gemacht hatte, ließen seine Hoffnung schwinden. Die Riddels? Damit konnten doch nur Voldemorts Vater und seine Großeltern gemeint sein. Aber wenn das wirklich war sein sollte, dann wären Muggel wieder lebendig die seit – James hatte keine Ahnung, wie lange – zig Jahrzehnten tot waren. Ein Geist der lebendig wurde, war eine Sache. Einzigartig, sicherlich. Aber Muggel? Normale Menschen? Das war doch unmöglich!

James dachte nur über das Gesagte nach und äußerte sich nicht dazu. Neugierig blickte er zu seinem Vater. Bei der Untersuchung würde James wohl leider passen müssen, zumindest konnte er sich kaum vorstellen, dass ihn sein Vater dort mit hin nahm. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann wusste James auch nicht, ob er mit hin gewollt hätte. Nein, da blieb er lieber in der Schule und bereitete sich auf seinen Abschluss vor.

Harry holte hörbar Luft, als Ron den Inhalt des Briefes zusammenfasste. Seine Gedanken überschlugen. War das möglich? Handelte es sich hier um einen Scherz oder eine Fehlmeldung? Andererseits...

"Dann sollten wir der Sache wohl mit höchster Priorität auf den Grund gehen", sagte er. "Das letzte Mal, als ich das Haus der Riddles gesehen habe, war es recht verlassen. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie es heute aussieht und ob das Ministerium den Ort noch einmal inspiziert hat, nachdem klar war, wessen Vater dort gelebt hat, aber was, wenn die Riddles nach ihrem Tod als Geister weitergelebt haben? Ihre Ermordung würde alle nötigen Kriterien erfüllen, die Voraussetzung für das Entstehen von Geistern sind. Und wenn das so ist, dann haben wir es hier vielleicht mit einem weiteren Fall von Entgeisterung zu tun."

Alles andere würde er erst in Betracht ziehen, wenn sie der Sache auf den Grund gegangen waren - wobei sich Harry fragte, warum die ganze Arbeit eigentlich immer an ihm hängen blieb. "Sehen wir zu, dass dorthin kommen. Da flohpulvern wohl entfällt, sollten wir vor die Tür gehen." Er grinste schief zu James. "Tja, mein Sohn, dann bis zu den Ferien, was?" Er zwinkerte. "Pass mir weiter gut auf Myrte auf." Er schenkte dem Mädchen ein Lächeln und sah dann zu Ron.

"Ai, ai, Sir!" Sagte James scherzhaft und deutete einen Salut an. Er wollte noch hinzufügen, dass sie sich vielleicht davor noch sehen könnten, doch dann hielt er das zurück. Noch hatte er keinen festen Termin, wann er für seinen Job vorsprechen durfte. Vermutlich würde man dann noch einige Tests im Ministerium machen, aber James wusste auch, dass die Gespräche meistens noch vor dem eigentlichen Schulabschluss geführt wurden. Wenn er Pech hatte, dann kam jemand vom Ministerium hier her und wenn er Glück hatte und dort hin durfte, dann konnte er seinen Vater immer noch überraschen. Schließlich wusste James genau, wo das Büro von Harry Potter lag.

Irgendwie war Myrte doch erleichtert, dass niemand etwas gefunden hatte und dass sie nicht mit hinunter hatte gehen müssen. Sie verabschiedete sich fast schon ein wenig zu brav von Harry und ihrem Vormund Ron. Dann verließ sie ihr Mädchenklo und schlug den Weg in die Große Halle ein. Irgendwie war das immer noch ein seltsames Gefühl, den Raum auf diese normale Art und Weise zu verlassen.

tbc: Große Halle

„Tja, dann….“ Ron wusste nie so richtige, was er zum Abschied sagen sollte. Ihm fiel gerade noch ein, dass er James die Karte der Rumtreiber wieder zusteckte und da Harry keine Wiederrede gab, nahm er an das sei auch in Ordnung. Schließlich hatte Harry ja gewusst, wo sich Ron die Karte besorgen konnte und Ron hatte James zugesagt, dass er sie zurückerhielt, wenn sie mit den Untersuchungen im Schloss fertig waren. Das schien nun der Fall zu sein.

Myrte verließ kurz vor Harry und Ron den Raum und Ron sah nicht mehr nach hinten. James würde den Weg schon alleine finden. Er und Harry gingen derweil zum nächstbesten Kamin und Ron kitzelte unterwegs ein paar Zeilen auf ein Blatt Papier, dass er einem vorbeigehenden Schüler mit einem nonverbalen Spruch aus der Tasche ‚entleihte‘. Zufälliger Weise war der Schüler ein Slytherin und erinnerte ihn irgendwie an Goyle. Beim Kamin angelangt, schickte er die Eule los, die nur einen kurzen Weg zur Direktorin zurücklegen musste. Indes stiegen erst Harry und dann Ron in den Kamin und flohpuderten nach Little Hangeton, besser gesagt zu einer Zauberfamilie, die ein Stück weiter außerhalb des Ortes wohnte.

Nach: England :: Little Hangleton +[Harry]

James winkte den Dreien nach und ließ sich Zeit. Die erste Stunde war jetzt so wie so schon vorbei und er Geschichte hatte James nicht belegt. Daher machte er sich ganz gemütlich auf den Weg in den eigenen Gruppenraum. Unterwegs traf er noch den einen oder anderen bekannten Schüler und unterhielt sich mit ihm. Irgendwann gelangte er aber doch noch an sein Ziel.

Nach: Gemeinschaftsraum der Gryffindors