See

Im Sommer lädt der See geradezu zum Schwimmen ein, im Winter friert er zu, sodass die Schüler darauf Schlittschuh laufen können.

pp: Große Halle (+ Rose)

Die beiden Slytherins schlenderten vom Schloss her kommend hinunter zum See, der auf den ersten Blick verlassen dalag. Es war bereits recht dämmrig und in der Ferne konnte man die Lichter von Hogsmeade sehen, welche wie kleine Glühwürmchen auf den Wellen des Sees blitzten. Nicht mehr lange und es würde nicht nur viel zu kalt für einen kleinen Spaziergang sein, sondern auch viel zu dunkel. Doch Fred würde nie vorschlagen, zurück zum Schloss zu gehen, weil es ihm zu dunkel wäre. Er hatte doch keine Angst in der Dunkelheit. Plaudernd versuchte er Roses Stimmung ein wenig zu heben, während sie am Ufer entlang liefen.

Rose ging neben Fred her und sah auf den See. Irgendwie hatte sie Lust zu schwimmen, aber dafür war jetzt definitiv nicht die richtige Zeit, davon abgesehen, dass sie darauf verzichten konnte den ganzen seltsamen Tieren im See zu begegnen, die sie vielleicht fressen würden oder in die Tiefe zogen.

Das Mädchen balancierte über einen umgestürzten Baumstamm, der normalerweise als Sitzplatz genutzt wurde. Wie lange dieser schon dort lag? Er sah nicht so aus, als würde er verrotten. Vielleicht ein magischer Gegenstand? Wenn ja, dann war es eine sinnvolle Anschaffung. Rose hatte schon öfter auf diesem gelegen und einfach nur in den Himmel geschaut.

"Hast du ein bestimmtes Ziel oder gehst du einfach irgendwo hin?", fragte die Slytherin nach einem kurzen Moment des Schweigens und sah zum Himmel. Es war nicht mehr sonderlich hell, aber die Dunkelheit hatte sie noch nie aufgehalten. Warum auch?

Rose balanzierte im Halbdunkel über den Baumstamm, welcher am See lag und im Sommer einen netten Sitzplatz abgab, wenn nicht gerade kleine Gryffindors dort herumlungerten, die man erst verjagen musste. Fred hatte die Hände in die Taschen seiner Robe geschoben und sah Rose zu, ohne jegliche Ambitionen, es Ihr gleich zu tun. Für so etwas war er irgendwie schon immer zu alt gewesen. Vielleicht musste man aber auch ein Mädchen sein, um Balanzieren auf Baumstämmen amüsant zu finden.

"Eigentlich wollte ich mir nur ein wenig die Beine vertreten", meinte Fred leichthin, "und einen klaren Kopf bekommen. Kaum sind wir ein paar Tage wieder hier, habe ich das Gefühl, mich wochenlang auf Prüfungen vorbereitet zu haben. Weihnachten zu Hause war aber auch so kein bisschen entspannend." Er grinste vor sich hin. "Nicht, dass es zu erwarten gewesen wäre. Ich frage mich ernsthaft, warum meine Eltern so stur sind und ich jedes Jahr über Weihnachten nach Hause kommen soll. Sie hätten sicherlich mehr Spaß ohne mich und ich ohne sie."

Er würde seine Eltern in dieser Beziehung nie verstehen. Es war offensichtlich, dass vor allem sein Vater ihn genauso wenig mochte wie Fred ihn, aber dennoch bestanden sie auf diese furchtbare Familiengeschichte. Als ob sich seine Abneigung seiner Familie gegenüber ändern würde, wenn er mehr zu Hause sein würde - dort war der Hass auf seine Eltern und seine unmögliche Schwester doch erst entstanden. "Lass uns bis zum Friedhof gehen", wechselte Fred dann das Thema, "sofern Du keine Angst hast." Seine Lippen zeigten einen Anflug eines spöttischen Zuges.

Rose sah vom Baumstamm aus zu ihrem Cousin und seufzte. Sie machte noch einige Schritte, bevor sie vom Stamm hinab sprang und neben Fred herging. Normalerweise war es ihre Rolle eher die schlechte Laune an den Tag zu legen. Aber es war hier draußen allemal besser als mit den anderen Schülern irgendwo im Gemeinschaftsraum. Diese konnten wirklich die Nerven strapazieren.

"So schlimm war Weihnachten doch nicht..."
Rose sah zum Himmel. Sie hatte zwar auch hin und wieder einige kleine Diskussionen mit ihrem Vater, aber das legte sich wieder und solange sie wenigstens wusste, dass sie immer, wenn sie wollte nach Hause kommen konnte, weil sie dort auf Hilfe stoßen würde, genügte es ihr.
"Weihnachten alleine in Hogwarts ist doch auch nicht so schön, oder? Ich meine, es sind kaum Schüler da und die paar, die nicht nach Hause fahren, mit denen habe ich zumindest schon während der Schulzeit nicht viel zu tun."

Rose konnte nicht verstehen, warum Fred und George nicht einfach ihre Defizite über Weihnachten vergessen konnten. Sie waren zwar beide stur, aber trotzdem. Sogar sie hatte es geschafft an Heiligmorgen mit einem Lächeln nach unten zu kommen, auch wenn sie lieber im Bett geblieben wäre. Manchmal musste man eben nachgeben, auch wenn sie es nur ungern tat. Aber solange sie wenigstens ihre Mutter irgendwie glücklich machen konnte, weil sie die einzige war, die nicht so viel wert auf die Zugehörigkeit des Hauses legte.

"Zum Friedhof?"
Was wollte ihr Cousin denn nun schon wieder dort machen?
"Angst habe ich keine..."
Solange sich keine Spinnen in ihrer Nähe befanden war ihr wirklich alles egal. Rose wusste, dass sie zaubern konnte und somit würde sie sich notfalls auch verteidigen können.

pp: Verbotener Wald

Die Gestalt im Kapuzenumhang näherte sich langsam dem Seeufer. Nur wenige Meter von ihm entfernt erkannte er den weißen Marmorblock, den er gesucht hatte. Die Sonne war beinahe untergegangen und das Dämmerlicht ließ den Stein als ein helles grau erscheinen, doch zweifelte die Person nicht daran, dass der Marmor im Sonnenlicht hell erleuchtet war und seine blütenweiße Farbe zur Geltung kam.
Ein etwas pompöses Grabmal, aber dem Toten durchaus würdig, dachte sie, als sie die letzten paar Schritte auf das Grab zu tat. Die Gestalt blieb stehen. Unter dem Umhang zeichnete sich die eher magere Statur ab, die Hände waren in den Ärmeln verschwunden.
Misstrauisch sah sich der oder die Unbekannte noch einmal um, doch konnte er niemand in der Umgebung erkennen. Nun schnell zur Tat, die Person konnte es kaum mehr erwarten. Ihre rechte Hand tauchte aus dem Ärmel auf und holte den Zauberstab aus seiner Tasche. Sicher war das Grab versiegelt, doch die Gestalt wusste, wie diese Zauber funktionierten. Und sie hatte herausgefunden, wie man sie wieder öffnen konnte. Um sich besser zu konzentrieren, schloss sie die Augen, ehe sie den Spruch murmelte.
Die Spitze des Zauberstabs berühte den weißen Marmor und fahlen, blaue Flammen breiteten sich über das ganze Grab aus. Einen Augenblick lang flackerten sie munter vor sich hin, dann erloschen sie auf einen Schlag. Der erste Schritt war getan.

Fred grinste breit, als Rose erklärte, sie habe sicher keine Angst. Das wollte er doch erst einmal sehen. Die beiden Slytherins gingen am Ufer entlang in Richtung des Friedhofes. "Du weißt aber schon, dass es in der Dämmerung dort gefährlich ist, oder?", wollte er im Plauderton von seiner Cousine wissen. "Du kennst doch sicher Geschichte von Alfred Firelock, dem Jungen aus Ravenclaw, der von einem Irrlicht in den See gelockt wurde und dort ertrunken ist, oder?" Er wandte den Blick von Rose und sah über den See, als er ein Grinsen nicht unterdrücken konnte. "Die Irrlichter leuchten flackernd blau auf den Gräbern und zeigen sich so ihren Opfern."

Das war natürlich totaler Quatsch, aber den Spaß wollte sich Fred nicht entgehen lassen. Mal sehen, ob er seine Cousine nicht mürbe machen konnte, wobei das bei Rose sicherlich schwer werden würde. Er wandte seinen Blick vom See zurück zum Friedhof und blieb wie angewurzelt stehen. Aus der Ferne konnte man das Züngeln von leuchtenden blauen Flammen sehen, wie er sie eben noch im Spaß beschrieben hatte.

Rose verdrehte die Augen, als Fred anfing zu versuchen ihr Angst zu machen. Als würde sie noch an die Märchen aus der ersten Klasse glauben. Früher hatte es vielleicht funktioniert, aber heute nicht mehr. Dafür war sie schon zu oft dort gewesen und was bei Licht nicht gefährlich war, konnte es auch nicht bei Nacht sein.

"Ich kann schwimmen, außerdem bist du doch dabei und passt auf, dass ich nicht ertrinke."
Rose zuckte kurz mit den Schultern. Wenn man so dämlich war und sich von kleinen Lichtern in die Irre führen ließ. Sie ging nicht davon aus, dass ihr auch so etwas passieren könnte.

Das Mädchen sah zum Friedhof, während ihr Cousin weiterhin die Geschichte erzählte. Sie blieb plötzlich stehen, als sie die blauen Flammen sah. Was sollte das jetzt? Bestimmt nur ein übler Scherz von Freds Seite aus.
"Das ist nicht lustig!"
Sie sah ihn vorwurfsvoll an.

[OOC: Ach, was soll's...einer geht noch, ]

Fred blinzelte und sah ungläubig zu den Flammen. Für einen kurzen Augenblick hatte er das grausige Gefühl, dass seine eigenen Worte wahr geworden waren. Doch dann dämmerte ihm, was für ein Blödsinn das war. Es gab hier keine Irrlichter. Irrlichter gab es nur auf dem Wasser oder in Mooren und das dort drüben war der Friedhof. Dennoch machte es die Sache als Ganzes natürlich nicht besser, denn unheimlich sahen die blauen Flammen schon aus.

"D-das bin ich nicht", brachte Fred hervor und stolperte dabei über seinen eigenen Satzanfang. Er schüttelte den Kopf und war froh, dass es um sie herum bereits recht dunkel war, so dass Rose unmöglich die kurz aufflammende Furcht auf seinem Gesicht hatte sehen können. "Wie soll ich denn einen Zauber auf etwas wirken, dass so weit weg ist?", fügte er hinzu. Er versuchte, sicher und bestimmt zu wirken. Doch seine nächsten Worte gefielen ihm selbst nicht. "Da muss jemand sein." Das war die einzige logische Erklärung, wenn er Geister und Irrlichter ausschließen wollte.

Dummer Weise gab es jetzt nur noch eine andere Möglichkeit, was er sagen konnte, wollte er nicht wie ein Idiot dastehen. "Gehen wir nachsehen." Er fluchte innerlich. Aber er konnte kaum erst ein paar blaue Flammen entdecken, feststellen, dass dort jemand sein Unwesen treiben musste, und dann vorschlagen, dass sie abhauen sollten. Slytherins waren zwar keine Gryffindors, aber Fred wollte sich nicht nachsagen lassen, dass er ein Feigling war und vor seiner Cousine wollte er sich zudem auch keine Blöße geben. Er wusste, wie sie darauf reagieren würde und er fürchtete sich im Moment sogar noch mehr, von ihr aufgezogen zu werden, als wirklich zum Friedhof zu gehen.

Der Unbekannte sog die frische, kühle Nachtluft ein. Er war erleichtert, sehr sogar. Dieser erste Schritt war das einzige gewesen, bei dem er Bedenken gehabt hatte, ob es funktionieren würde. Und ob es unbemerkt funktionieren würde, denn schließlich sollte niemand wissen, dass jemand hier gewesen war.
Nun, da der Schutzzauber gebrochen war, murmelte er einen Spruch den er als einen der ersten gelernt hatte, als er vor vielen Jahren nach Hogwarts gekommen war: "Wingardium Leviosa", sagte er mit leiser, aber nichts desto trotz sehr bestimmter und selbstsicherer Stimme. Die schwere Grabplatte begann sich langsam zu heben. Zentimeter um Zentimeter erhob sie sich in die Luft und schwebte nun etwa zwanzig Zentimeter über dem Grab. Das genügte.

Die Gestalt trat an das nun geöffnete Grab und steckte seine Hand hinein. Jetzt musste er es nur noch finden. In der Dunkelheit sah er nicht viel, doch musste er mit dem Zauberstab die Grabplatte in der Luft halten, sodass er sich kein Licht machen konnte. Also musste er eben tasten.
Seine Finger berührten etwas. Es war weich. Zu weich für das was er suchte. Es musste der Tote sein.
Einen Moment zögerte die Person, dann tastete sie weiter. Die Leiche war, wie nicht unüblich, konserviert worden, sodass der vom Leben verlassene Körper erhalten blieb, so als sei der Tod erst vor wenigen Minuten eingetreten.
Weiterhin auf der Suche, begann er damit den Verstorbenen abzutasten und seine Kleider zu durchsuchen.

Rose sah unsicher zu Fred und dann zum Friedhof. Es gefiel ihr nicht, dass sie ihrem Cousin glaubte, dass er es nicht war. Aber er hatte vermutlich Recht, dort war jemand.
Sie biss sich auf die Unterlippe. Sollten sie hingehen? Oder schreien und auf Hilfe hoffen? Was wollte dieser Jemand überhaupt dort?

Rose schon Fred vor sich und folgte ihm dann zum Friedhof. Sie hielt ihren Zauberstab fest und ging im Kopf sämtliche Zauber durch, die sie kannte, auch wenn sie hoffte, dass sie diese nicht brauchen würde. Aber man konnte nie wissen.

Am Friedhof angekommen, hielt sich Rose ein wenig hinter einem Baum versteckt, allerdings so, dass sie sehen konnte, was dort geschah.
Die Grabplatte schwebte in der Luft und der unbekannte Mann, oder war es eine Frau (?), tastete im Grab herum.
"Das nennt sich Grabschändung...", flüsterte Rose. Wenn sie jetzt den Unbekannten angriffen, könnte er durchaus von der Grabplatte erschlagen werden.
"Und nun?"
Ihr war einfach nicht wohl bei der Sache.

Fred war notgedrungen voraus gegangen, hatte sich aber zu Rose in den Schutz eines der Bäume geschlagen, um von hier zu sehen, wie eine Person über eines der Gräber gebeugt war und offenkundig seinen Inhalt durchsuchte. "Wir warten, ob wir sehen können, wer es ist", flüsterte Fred Rose entschieden zu. Er würde nicht einfach aus der Deckung herausspringen und über den Friedhof rennen, um denjenigen dort vorne zur Rede zu stellen. Zu dumm, dass man nichts von ihm sehen konnte außer dem Umhang und dem Zauberstab. Doch es war zu dunkel, um wirklich etwas erkennen zu können.

"Ich frage mich, was der da sucht", murmelte Fred und warf Rose einen Seitenblick zu. Von hier war nicht einmal auszumachen, welches Grab es war. Aber selbst wenn... Was konnte jemand aus einem Grab entwenden wollen? Die meisten Zauberer ließen sich heute nicht mehr mit ihren Reichtümern begraben oder mit magischen Ringen und sonstigen Artefakten, die für einen Grabräuber interessant sein könnten. "Ist er alleine?", wollte Fred wissen und lehnte sich gegen den Baum. Ein Ast knackte. Fred zuckte zurück in den Schatten des Baumes und hielt den Atem an.

Noch immer hatte er nicht gefunden was er suchte und der Fremde musste zugeben, dass es länger dauerte, als er gedacht hatte. Seine Finger spürten die eisige Kälte des Winters und waren dabei nicht nur kalt, sondern auch steif zu werden. Er musste sich beeilen. Rasch tastete die Person weiter.
Dann endlich - endlich! - berührten seine Finger einen schmalen, harten Gegenstand. Sein Herzschlag legte noch einmal zu. Mit rasendem Puls schloss sich seine Hand um den Stab und holte ihn unter der Kleidung des Toten hervor. Diebstahl hätte der Unbekannte es jedoch nicht genannt. Ohne lange zu Überlegen holte er den Gegenstand aus dem Grab heraus und betrachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen, um sich zu vergewissern, dass es auch wirklich das war, was er suchte.
Im Mondlicht sah er die Umrisse des länglichen, spitzzulaufenden Stäbchens. Er nickte zufrieden, eindeutig ein Zauberstab und damit das, was er suchte. Eine Sekunde später war die Beute in seiner Tasche verschwunden. Die Anspannung fiel von ihm ab. Allerdings nur für einen Moment, dann besann er sich darauf, dass das Grab wieder verschlossen werden musste.
Auf einen Wink seines Zauberstabes hin senkte sich die Grabplatte wieder hinauf, zurück in ihre ursprüngliche Position. Das Grab war verschlossen. Hinter ihm knackte es. Die Gestalt in der Kapuze fuhr herum und starrte in die Dunkelheit des Waldes. Er erkannte nichts, rein gar nichts. Nur völlige Schwärze. Erst jetzt bemerkte er wie gut sein Versteck zuvor gewesen war.
Da sich nichts rührte, musste es wohl ein Tier gewesen sein. Was auch sonst? Die Schüler mussten ja im Schloss sein. Ein kurzes Lächeln schlich über das Gesicht der Person, die genau wusste, dass sie früher ab und an heimlich außerhalb des Schlosses gewesen war. Damals.
Trotzallem war es klug nicht länger Zeit zu verschwenden. Der Unbekannte beeilte sich den Schutzzauber zu erneuern, den er bei vor der Öffnung des Grabes außer Kraft gesetzt hatte. Er wollte nicht, dass der Tote zu Schaden kam, dafür hatte er zuviel Respekt vor dem Menschen gehabt.
Nachdem er den Spruch gemurmelt hatte, warf er noch einmal einen Blick in Richtung Wald, ehe er sich aus dem Staub mache.

tbc: off

Rose schaute hinter dem Baum hervor, konnte aber durch den Umhang und der Dunkelheit nicht erkennen, wer dort am Grab stand. Es konnte aber nur jemand sein, der wusste, was dort zu suchen war und damit war er weiter als die kleine Slytherin. Was konnte es so wichtiges dort geben, dass man in einem Grab wühlt?
"Ja, ist er..."
Rose schreckte zurück, als ein Ast unter Freds Füßen knackte. Wenn sie entdeckt werden würden, dann würde es nicht gut für sie aussehn.
Das Mädchen wartete einige Minuten, bevor es sich wieder traute hinter dem Baum hervor zu schauen.
"Er ist weg..."

Vorsichtig kam sie aus dem Versteck hervor und ging einige Schritte auf den Friedhof.
"Welches Grab war es?"
Sie sah sich um, aber alles sah ganz normal aus.
"Sollen wir jemanden informieren? Die halten uns bestimmt für verrückt, außerdem würde es ärger geben..."

Fred folgte Rose zwischen den Gräbern entlang und zog die Nase kraus. Es war nicht auszumachen, an welchem Grab der Unbekannte gewesen war. Die meisten Gräber hier waren sehr alt. Kaum jemand wurde heute noch hier begraben. Selbst die meisten Lehrer hatten ihre Gräber auf anderen Friedhöfen als diesem hier. Nur Dumbledores Grab war eines der neueren auf dem kleinen Friedhof und für einige Leute so etwas wie eine heilige Pilgerstätte, was Fred ein verachtliches Schnauben entlockte.

"Was willst Du denn sagen?", wollte er von Rose wissen, bevor diese auf die Idee kam, seine Reaktion anders auszulegen als zu den Worten gehörend. "Dass wir jemanden gesehen haben, der sich an einem der Gräber zu Schaffen gemacht hat? Wir wissen weder wer es war, noch was er wollte oder wo genau er war. Aber wir sollten die Augen offen halten. Wenn die Gryffindors da ihre Finger im Spiel haben..." Das würde ihn gar nicht wundern.

Er zuckte aber nur mit den Schultern. "Lass uns lieber rein gehen und morgen noch mal kommen. Vielleicht kann man dann mehr sehen." Natürlich könnten sie sich einen Lichtzauber machen, aber es musste nicht jeder wissen, dass sie hier waren. Außerdem bestand die Gefahr, dass derjenige, den sie beobachtet hatten, noch in der Nähe war und ihnen nicht freundlich gesinnt. Aber dass es ihm ein wenig unheimlich war, würde er kaum äußern. Vielmehr überzeugte er Rose, mit ihm zurück zum Schloss zu gehen.

tbc: Slytherin-Gruppenraum (+ Rose)

pp: Große Halle (+ Scorpius)

Die beiden Slytherins schlenderten anscheinend ohne ein bestimmtes Ziel am Seeufer entlang hinüber zum Friedhof. Anscheinend hatte außer ihnen tatsächlich niemand die Idee gehabt, hierher zu kommen, weder andere Schüler noch Ron Weasley oder andere Auroren. Während die beiden Jungen an der Wasserlinie entlang gingen, erzählte Fred Scorpius noch einmal, was genau er mit Rose beobachtet hatte. [OOC: s. die letzten Beiträge hier, *grins*.] "Leider war es schon sehr dunkel und die genaue Stelle, an welcher der komische Kerl tätig geworden ist, kann ich nur abschätzen..."

Scorpius lief neben Fred her und sah schon von weitem den Friedhof, der wie meistens verlassen dalag. Eigentlich verirrte sich hier äußerst selten jemand hin, und auch jetzt, wo ein Geist zum Leben erweckt worden war, kam keiner darauf, hier nachzuschauen - außer den beiden Jungs.
Frederick erzählte Scorpius alles, was er und seine Cousine an dem besagten Abend dort beobachtet hatten.
"Leider war es schon sehr dunkel und die genaue Stelle, an welcher der komische Kerl tätig geworden ist, kann ich nur abschätzen...", sagte Fred.
"Hmm...", murmelte Scorpius, inzwischen standen sie schon direkt vor der ersten Grabreihe. Es war ein wild zugewuchertes Grab mit einem kleinen, grauen Grabstein, dessen Inschrift Scorpius nicht mehr lesen konnte, da der Grabstein offensichtlich schon alt und von Moos bewachsen war, "Du hast da was von einer angehobenen Grabplatte erzählt...schau dir mal dieses Grab hier an. Ein kleiner Grabstein und irgendwelche Pflanzen. Ich weiß ja nicht, welche Art von Begräbnis man Myrte damals geboten hat...aber glaubst du nicht eher, dass sie so ein Grab bekommen hat, ich meine mit einem normalen Grabstein?"
Scorp erhob den Blick und schaute Frederick kurz fragend in die Augen, bevor er seinen Blick wieder über die Grabreihe schweifen ließ.
"Wenn wir das herausfinden wollen, müssten wir die ganzen Reihen ablaufen und nach Myrtes Namen suchen.", sagte er und seufzte. Dass es auf so etwas hinauslaufen würde, daran hatte Scorpius in seiner anfänglichen Begeisterung nicht gedacht. Er wollte zwar immer noch wissen, was Fred und Rose hier beobachtet hatten, aber dafür so viel Arbeit in Kauf nehmen?
"Außerdem...", begann er nun wieder und schaute wieder zu Fred, "...was, wenn Myrte garnicht hier begraben ist...sondern sonstwo?"
Scorpius überlegte sich, dass Eltern, die ihr Kind verloren hatten, es vielleicht in ihrer Nähe beerdigen lassen wollten, und nicht auf dem Friedhof von Hogwarts.
"Allerdings kann ich mir noch weniger vorstellen, das jemand ins Sonstwo reist, nur, um Myrtes Knochen für eine Beschwörung zu kriegen.", sagte er und gab ein spöttisches Lachen von sich. Er verstand es ohnehin immer noch nicht, dass jemand diesen dämlichen Klogeist wiederbelebt hatte.
"Und...", fuhr Scorpius langsam fort, "...dann wäre die Frage, wessen Grab dieser Typ hier sonst durchsucht hat..."

"Ach komm, Scorpius", wandte sich Fred an den blonden Jungen, "die Reihen haben wir schnell abgelaufen. Stell Dir nur vor, wir finden hier Spuren von Schwarzer Magie. Das macht die Suche doch die Sache Wert. Aber wenn nicht..." Er zuckte mit den Schultern. "Warum sollte sich jemand an einem Grab zu schaffen machen, wenn nicht, um etwas heraus zu holen. Und was ist hier in den Gräbern außer Knochen? Kaum ein Zauberer lässt sich heute noch mit magischen Artefakten begraben, die von besonderem Wert sind - niemand wird gerne wieder ausgebuddelt."

Er begann, die Reihe abzulaufen und die Namen zu lesen. Tatsächlich waren die meisten Gräber nicht so alt wie er erwartet hätte. Immer wieder waren Gräber aus ihrem Jahrhundert zu finden, da anscheinend nicht nur Schulpersonal hier begraben worden war, sondern auch Zauberer aus Hogsmeade. Warum sollte Myrte nicht hier begraben sein. Andererseits fand Fred, dass ein Schlammblut hier nichts zu suchen hatte. "Ansonsten könnte sie nur auf einem Muggelfriedhof liegen", sagte er zögernd. Dann blieb aber wirklich die Frage, wer hier gewesen war und warum.

'Ja...', antwortete Scorpius nachdenklich, als Fred das mit dem Muggelfreidhof erwähnte, 'Immerhin war das Mädchen ja ein kleines Schlammblut...ich kann mir vorstellen, dass die Eltern veranlasst haben, die auf einem Muggelfriedhof zu begraben."
Scorpius nickte langsam, während er weiter die Gräber abschritt.
"Was hatten die Eltern schon für einen Bezug zu Hogwarts, oder irgend eine Ahnung von hier?..."
Er durchlief eine ganze Weile schweigend die Grabreihen, hatte aber noch nichts Interessantes gefunden.
"Hmpf.", stieß Scorpius etwas resigniert aus, und schaute sich um.
Sie waren garnicht so schlecht - etwa die Hälfte des Friedhofes hatten sie schon hinter sich gebracht. Allerdings keine Spur von Myrtes Grab, oder von einem anderen Grab, was aussah, als hätte sich jemand daran zu schaffen gemacht.
Langsam hatte sich die Dämmerung über die Ländereien gelegt und kündigte an, dass es in spätestens einer Stunde stockfinster sein würde. Nun, da hatten die beiden ja noch ein wenig Zeit.
"Sollen wir die restlichen Reihen auch noch ablaufen?", fragte Scorpius mit einem Schulterzucken.

Fred zuckte fast ein wenig resignierend die Schultern. Er war niemand, der einfach so auf der Hälfte der Strecke aufgab, aber je länger er mit Scorpius nach dem Grab gesucht hatte, für desto wahrscheinlicher hielt er es, dass Myrte tatsächlich auf einem Muggelfriedhof verscharrt worden war, wie es sich für ein Schlammblut auch gehörte. "Dann lass uns aufhören", nickte er. Er würde morgen noch die restlichen Reihen ablaufen, nur um sicher zu gehen.

"Aber ich wette mit Dir, wenn Myrtes Grab nicht hier ist, dass dann demnächst ein weiterer Geist, dessen Überreste hier bestattet sind, zurückkehren wird. Ich bin mir sicher, dass Rose und ich gesehen haben, wie jemand etwas aus einem Grab genommen hat und was sollte das sein, außer Knochen."

Er streifte die Kapuze seines Umhangs über den Kopf, um dem Wind zu entgehen, der die wenigen Wolken über den Himmel jagte. "Ich frage mich, wieviele Geister es wohl noch gibt und wessen Überreste wohl hier begraben sind. Ich würde meinen Kopf darauf verwetten, dass Myrte nicht die einzige bleibt. Wer will schon ein mauliges Schlammblut zurückhaben...?"

'In Ordnung.', erwiderte Scorpius nur kurz, als Fred sagte, die sollten lieber aufhören nach Myrtes Grab zu suchen.
'Ich bin mir sicher, dass Rose und ich gesehen haben, wie jemand etwas aus einem Grab genommen hat und was sollte das sein, außer Knochen.', sagte Fred überzeugt.
'Naja...', antwortete Scorpius, 'Damals wurden Leute auch mit Grabbeilagen bestattet...könnte doch sein, dass dieser Kerl hinter sowas her war...wobei ich nicht weiß, was genau das ein könnte.'
'Ich würde meinen Kopf darauf verwetten, dass Myrte nicht die einzige bleibt. Wer will schon ein mauliges Schlammblut zurückhaben...?', fragte Fred.
'Niemand.', stieß Scorp spöttisch aus und streife sich jetzt ebenfalls seine Kapuze über, bevor er sich auf den Weg zurück zum Schloss machte, 'Ich wette, das mit Myrte war nur so eine Art Test. Der wollte wahrscheinlich gucken, ob sein Zauber klappt. Wäre ja auch nicht schade gewesen, wenn es bei Myrte schief gegangen wäre...', meinte Scorp und grinste seinem Freund zu.
'Stell dir vor, als nächstes kommt der Blutige Baron zurück.', fügte er noch lachend hinzu.

Fred zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen, als Scorpius den Blutigen Baron erwähnte. "Weißt Du eigentlich, wie er hieß?", wollte er wissen, während sie den Friedhof zusammen verließen und in Richtung des Schlosses liefen. "Der Blutige Baron, meine ich. Oder wie der Fette Mönch mit richtigem Namen hieß. Was, wenn wirklich aus einem ihrer Gräber Knochen entfernt worden sind..."

Er zögerte. "Wobei das doch eher unwahrscheinlich ist. Nach so vielen Jahrhunderten dürfte nichts mehr übrig sein, sofern die Körper nicht magisch erhalten wurden." Dennoch wäre es interessant, die Namen der Geister zu erfahren und nach ihren Gräbern zu fragen. Den Blutigen Baron könnten sie sogar einfach so fragen und der Fette Mönch würde sicher auch problemlos Auskunft geben. Bei der Grauen Dame war wenigstens der Nachname Fred bekannt und eine Ravenclaw hatte er nicht bei den Gräbern entdeckt.

[OOC: Da die Shoutbox hängt... Gehen wir zurück ins Schloss oder warten wir auf Meg?]

'Keine Ahnung, wie der Blutige Baron heißt.', sagte Scorpius und wunderte sich darüber. Als Slytherin wäre es vielleicht angebracht zu wissen, wie der Hausgeist geheißen hatte. Wobei - man wurde ja schließlich nie danach gefragt.
'Ich kann mir nicht vorstellen, dass so viele Körper magisch erhalten wurden, zumindest nicht über einen so langen Zeitraum.', antwortete Scorp. Wenn Körper durch Zauber magisch erhalten wurden, wirkte der Zauber meist nur eine bestimmte Zeit lang. Ansonsten würden ja auch überall auf der Welt noch tausende, erhaltene Körper herumliegen... Scorpius schüttelte den Kopf, weil er die Vorstellung nicht gerade prickelnd fand.
'Wir reden hier übrigens die ganze Zeit nur über Geister...', bemerkte Scorpius und schaute seinen Freund von der Seite nachdenklich an, 'Was, wenn der Zauberer, der das mit Myrte gemacht hat, auch normale Tote wiederbeleben kann, die kein Geist waren? Das würde die Möglichkeiten, für wessen Knochen er sich noch interessiert, schon ziemlich erweitern...'


[OOC: wir müssen nicht unbedingt auf meg warten, sie ist ja ohnehin nicht so sehr gesprächig Meg macht einfach noch einen Nachtspaziergang, dann hinken wir in der Zeit nicht hinterher Können uns ja im Gemeinschaftsraum noch ein wenig unterhalten oder so...
PS: Ich geh jetzt innet Bett ]

"Normale Tote?" Fred machte große Augen und dachte dann nach. "Ich weiß nicht... Ich würde eher erwarten, dass Geister ziemlich speziell in ihrer Art sind und es einen eindeutigen Unterschied zwischen ihnen und normal Verstorbenen gibt. Immerhin ist in deren Fall nur noch ein Körper vorhanden und keine Seele und bei Geistern...nun, ob es wirklich eine Seele ist wage ich auch zu bezweifeln. Ich finde, wir lernen über solche Dinge einfach zu wenig. Natürlich nur, weil sie im Randbereich der Schwarzen Magie sich abspielen..." Die beiden Jungen überquerten die Ländereien und betraten das Schloss.

tbc: Slytherin-Gruppenraum (+ Scorpius)