Weasleys Zauberhafte Zauberscherze

Der Scherzartikelladen der beiden Weasleyzwillinge wird von George Weasley geführt, der mit seiner Familie direkt über dem Laden lebt. Das Schaufenster und der gesamte Laden leuchten in knallbunten Farben und ist vollgestopft mit den zahlreichen Scherzartikeln, von denen fast alle eigene Kreationen sind. Pünktlich zu Sommer- und Weihnachtsferien präsentiert George Weasley neue Kreationen - zum Leidwesen der Hogwartsprofessoren.

Fred Weasley saß am Frühstückstisch in seinem Elternhaus, "Weasleys Zauberhafte Zauberscherze", und stocherte in einem Löffel in einer Schale mit Knisterflocken in Milch ohne sie wirklich zu essen. Seine linke Hand war mit dem Ellenbogen auf den Tisch gestützt, der Kopf ruhte seitlich auf der Hand und sein Blick war auf ein aufgeschlagenes Buch gerichtet, das auf dem Tisch neben der Müslischüssel lag und eine Abbildung einer Pflanze mit zahlreichen Beschriftungen zeigte.

Dass Fred heute am Frühstückstisch sein Kräuterkundebuch ausgerechnet bei einer Giftpflanze aufgeschlagen hatte, lag nicht unbedingt nur an seiner miesen Stimmung darüber, dass er seine Familie noch bis zur Abfahrt des Hogwarts-Expresses ertragen musste, sondern auch an der Tatsache, dass seine jüngere Schwester Roxanne neben ihm saß und das Buch genauso einsehen konnte, wie er. Sie mochte es nicht, wenn Fred solch unheimliche Bücher las, vor allem, wenn er am Morgen noch gesagt hatte, dass er nach etwas suchen würde, was er ihr in den Kakao rühren könnte.

Sie damit deutlich verunsichert zu haben, hob Freds Laune tatsächlich ein wenig, konnte ihn aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Vormittag wieder ein Spießrutenlauf werden würde. Er konnte nur hoffen, dass sein Vater mit dem Laden genug um die Ohren hatte, um nicht mit zum Bahnhof zu kommen. Andererseits war das an einem Sonntag nicht so wirklich wahrscheinlich. Fred fragte sich ernsthaft, womit er das alles verdient hatte und stocherte beharrlich in seinen aufgeweichten Knisterflocken.

[Erster Beitrag]

George saß seinem Sohn gegenüber am Frühstückstisch. Er hatte sich zurückgelehnt mit der Teetasse in der Hand, aus der er ab und zu einen Schluck trank. Mit dem Frühstück an sich war er fertig, dass hatte er schon vor einer halben Stunde beendet und war zwischendurch noch einmal in seinem 'Labor' im Keller des Hauses gewesen. Doch jetzt nahm er sich die Zeit um mit seinen beiden Kindern und seiner Frau Angelina zu frühstücken, da es das letzte Mal war bevor Fred und Roxanne wieder nach Hogwarts verschwanden.

George betrachtete seine beiden Kindern. Roxanne, die jüngere von beiden, trank gerade noch ihren Kakao, während sie sich mit ihrer Mutter unterhielt. Ein Lächeln trat auf Georges Lippen, er wusste er würde sie vermissen.
Sein Blick glitt zu Fred und das Lächeln wich einem ernsten, leicht besorgten Gesichtsausdruck. George fühlte sich zwiegespalten, was seinen Sohn anging. Einerseits war er mehr als froh, dass er ihn nicht ertragen musste, während er in Hogwarts war, andererseits machte er die Einflüsse der Slytherins dort dafür verantwortlich, dass Fred so anders war. Anders in einer Weise, die ihm suspekt und unheimlich war. Allein schon die Tatsache, dass er nach Slytherin eingeteilt war, schockierte ihn noch immer.

Da sich Roxanne und Angelina immer noch unterhielten - George fing nur das Wort Haarbürste auf - versuchte er ein Gespräch mit Fred zu beginnen. "Und? Hast du alles gepackt?", wollte er wissen und sah seinen Sohn fragend an. Dann fiel sein Blick auf das aufgeschlagene Buch. "Was liest du? Für die Schule?"

Fred sah demonstrativ in sein Buch, während sein Vater mit ihm sprach. Als ob ihn das interessieren würde. Vermutlich genausoviel wie Roxannes Frisurenzubehör, über das seine Schwester mit ihrer Mutter sprach. Einen Moment überlegte Fred, ob er es darauf ankommen lassen wollte, sich gleich mit seinem Vater zu streiten (anstatt einfach später), indem er gar nicht antworten würde und so tun, als ob er die Frage nicht mitbekommen hätte. Allerdings kam ihm das dann doch reichlich kindisch vor.

Geistesabwesend sah er zum linken Tischbein, an dem Slyfoot, seine Katze saß und mit seiner Pfote gegen Freds Oberschenkel tippte. Fred lehnte sich zurück und Slyfoot sprang mit einem eleganten Satz auf seinen Schoß, wo sich die Katze streicheln ließ. Fred liebte seine Katze über alles, mehr als seine Eltern oder seine Schwester (was allerdings nicht weiter schwer war) und sie zu streicheln beruhigte ihn merkwürdiger Weise immer. In ihr Schnurren konnte man sich beinahe meditativ versenken und fast jeden Ärger vergessen.

Fred ließ den Löffel in die Müslischale zurückgleiten und tauschte die Streichelhände aus, um sein Buch eine Seite weiter zu schlagen. "Kräuterkunde", sagte er schließlich und alleine die Länge der Zeit, welche bis zu dieser Antwort vergangen war, war eine Provokation für sich. "Und ja, ich habe alles gepackt. Gestern schon. Und ich bin sicher, dass ich nichts vergessen habe. Ihr werdet nicht in die Verlegenheit kommen, mir etwas nachschicken zu müssen." Er sah zu Roxanne. "Schon gar keine Haarklämmerchen." Die hatte seine Schwester im letzten Jahr vergessen und darauf bestanden, dass sie diese unbedingt bräuchte und per Eulenpost nach Hogwarts nachgeschickt bekommen sollte. Seine Schwester war wirklich eine dumme Gans.

Dass Fred seine Autorität untergrub indem er sich mit seiner Antwort sehr viel Zeit ließ, merkte George sofort und insgeheim ärgerte er sich darüber, dass sein Sohn keinen Respekt vor ihm hatte. Ihn aber mit Aufmerksamkeit auch noch dafür zu belohnen, kam jedoch nicht infrage, da zwang er sich Ruhe zu bewahren. Kurz nach Freds Einschulung und seiner Einteilung nach Slytherin hatte seine Frau Angelina gemeint diese rebellische Art erinnere sie sehr an George selbst und an Fred, seinen verstorbenen Zwillingsbruder. Damals hatte er empört reagiert, nicht wegen dem Vorwurf rebellisch gewesen zu sein (denn darauf war er noch heute Stolz) sondern dass sein Slytherin-Sohn seinem Bruder so ähnlich sein sollte, der doch im Kampf gegen Voldemort gefallen war. Inwischen hatte er begriffen, dass Angelina durchaus nicht Unrecht hatte, auch wenn er sich weigerte beides als vergleichbar anzuerkennen.

Als Slyfoot auf Freds Schoß sprang, da seufzte er leise. Fred hatte die Katze von selbst angeschleppt und darauf bestanden sie zu behalten. Dass sie die Katze tolerierten, Fred aber von Anfang an die alleinige Verantwortung gehabt hatte, dass zeigte doch, dass man sich irgendwie arrangierte.
George bemühte sich um ein Lächeln. "Den Fleiß hast du eindeutig von deiner Mutter geerbt.", bemerkte er mit einem Seitenblick zu Angelina, die gerade Roxanne noch einen Nachschlag an Porridge gab.
Freds Blick und seine Bemerkung über seine jüngere Schwester entging ihm jedoch nicht und George wusste auch worauf Fred anspielte, für sowas hatte er ein Gedächtnis. "Sicher?", fragte er mit einem ernsthaften aber nicht ernstgemeinten Ausdruck zurück. "Für deine Haarpracht wären Haarklämmerchen doch sicher praktisch." George hatte nichts gegen die Frisur seines Sohnes, doch solche ironischen Bemerkungen konnte er sich einfach nicht entgehen lassen.

Da war er wieder, der Spott seines Vaters. Fred hasste es an ihm so sehr, dass er manchmal wünschte, er könnte ihn einfach erwürgen und seine Ruhe haben. Er hasste es, wenn man sich über ihn lustig machte, ihn behandelte wie ein kleines, dummes Kind, das man mit einer ach so komischen Bemerkung aufziehen konnte. Fred fand es sehr verletzend und gleichzeitig ärgerte er sich jedes Mal, dass es ihn doch so sehr traf, denn das hieß, dass er eine Schwachstelle hatte, die er nur versuchen konnte zu verbergen, die aber immer eine bleiben würde.

"Ich habe überlegt, sie abzuschneiden", sagte er und starrte in das Buch, um das amüsierte Funkeln in den Augen seines Vaters nicht sehen zu müssen, den Spott, von dem er absolut sicher war, dass er dort war. Dass sein erster Satz eine Art Lob gewesen war, nahm er nicht zur Kenntnis, wollte er nicht zur Kenntnis nehmen. Er wollte kein Lob von seinen Eltern. "Ganz abschneiden." Er streichelte mit einer Hand weiter die Katze, während er mit seiner freien Linken sein Buch weiter umblätterte. Roter Enzyan, zerrieben und auf die Haut eines Opfers gegeben, erzeugte er schwere Verbrennungen, die sich auch nicht mit dem Abwaschen des Pulvers beseitigen ließen. Fred grinste kurz.

"Dann würde ich aussehen wie der Dunkle Lord." Nicht, dass Fred der Meinung wäre, dass das eine optische Verbesserung wäre. Aber alleine, dass er in dieser Beziehung dem verhassten Erzfeind seines Vaters (und in gewisser Weise der Ursache für den Tod dessen Bruders, nach dem Fred benannt war) nacheifern würde, wäre diese Überlegung wirklich Wert. "Ich werde nachher im Zug meine Freunde fragen, was sie davon halten." Andere fragten ihre Eltern. Fred streichelte Slyfoot, der sich schnurrend auf seinem Schoß räkelte.

Eigentlich hätte George wissen müssen, dass Fred sehr empfindlich auf jede Art von Ironie reagierte, zumindest wenn sie gegen ihn gerichtet war. In diesem Punkt war ihm sein Sohn unverständlich, wie in vielen anderen Dingen auch. Necken und Geneckt werden, dass war für ihn ein Teil des Lebens.
Dass sich Fred hinter seinem Kräuterkundebuch versteckte, ließ ihn nur wissen, dass Fred sich zutiefst verletzt fühlte und jetzt den Beleidigten spielen wollte. George fragte sich zum tausendesten Mal warum sein Sohn kein bisschen Spaß verstand. Wo war sein Humor?

"Hmm", machte er als Fred davon sprach sich die Haare abschneiden zu lassen. Das gehörte zu den Dingen, die ihm herzlich egal waren, da konnte Fred von ihm aus wirklich machen was er wollte, George würde sich nicht einmischen. Der Zusatz, den Fred nachschob, ließ ihm jedoch für einen Moment den Atem stocken. Aussehen wir der Dunkle Lord?!, die Worte schwirrten in seinem Kopf herum und machten ihn für einen Moment sprachlos.
George sah den Mann - nein das Monster - dass alle als Du-weißt-schon-wer gekannt hatten, vor sich. Und dann sah er Fred, seinen Zwillingsbruder und seine zweite Hälfte, wie er tot da lag. Reglos, totenblass und ...tot.

"WIE KRANK BIST DU, FRED?", schrie er seinen Sohn an, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. Fred war nicht bei Sinnen, wenn er so etwas sagte. Ob zu sehr ein Slytherin geworden. "Hör auf Dinge zu sagen, von denen du nichts verstehst und von denen du keine Ahnung hast. Voldemort-", George betonte den Namen besonders, "hat Menschen umgebracht. Er hat meinen Bruder getötet!" Wütend schnappte er nach Luft, die Wange bereit von Zorn gerötet.

Slyfoot sprang erschrocken von Freds Schoß, als George wütend seinen Sohn anschrie. Die Katze jagte aus der Küche und die Treppe nach oben in ihren sicheren Unterschlupf: Freds Zimmer. Und das machte Fred richtig wütend. Nichts konnte sein Vater richtig machen. Gar nichts. Andererseits war es irgendwie wie ein geheimes Kommando. Wenn sein Vater ihn anschrie, konnte Fred zurückschreien. Das machte es alles so viel einfacher für ihn. Oh, sicherlich wäre es "cooler" gewesen, jetzt ganz ruhig etwas Schnippisches zu erwidern. Aber bei seinem Vater fehlte Fred die ironische Distanz. Dies hier war der Kampf eines pubertierenden Jungen mit seinem verhassten Vater.

"Ich wünschte, er hätte Euch gleich mitgetötet", keifte Fred, nicht ganz so laut wie sein Vater in Ermangelung einer kräftigen Männerstimme. "Dann müsste ich mir nicht immer anhören, wie sehr ihr ihn vermisst und wie wunderbar er war. Dann müsste ich nicht hier in diesem dämlichen Scherzladen leben und hätte eine richtige Familie, eine, die wüsste, worum es im Leben geht." Fred war aufgesprungen, wie seine Katze zuvor, und stieß dabei gegen den Tisch, auf dem Roxannes Kakaotasse umfiel, was das Mädchen mit einem überraschten Quieken kommentierte.

"Dann hätte ich vielleicht auch endlich einen Vater, für den ich mich in der Schule nicht ständig schämen muss." Im Grunde ging es Fred hier überhaupt nicht mehr um die Sache. Voldemort, oder der Dunkle Lord, war für ihn nicht mehr als ein Mittel, um zu provozieren. Er würde alles dankbar aufgreifen, womit er seinen Vater verletzten könnte, so wie er ihn ständig verletzte. Das war nur Notwehr. Er war im Recht. Er war in allem im Recht. "Ich wünschte, er hätte Euch alle umgebracht."

Fred wandte sich um, als er merkte, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Er würde seinem Vater nicht die Blöße geben, ihn heule zu sehen als wäre er ein Kind von fünf oder sechs Jahren. Er stürmte aus dem Raum, Slyfoot hinterher und knallte die Tür zu. [OOC: @George: Okay als Ende bis Montag?]

George sah Freds Wut gar nicht. In ihm wallte der tiefe, unbändige Zorn über Freds Worte und wenn es sich dabei nicht um seinen Sohn handeln würde, dann hätte er ihm ohne zu zögern einen Fluch an den Kopf geworfen. Auch wenn er Fred oft genug anschrie und ihn zurechtwies, so hatte er nicht einmal daran gedacht ihm körperlich wehzutun.
Als Fred nun noch seinen Hass auf die Familie bekräftigte, wechselte Georges Gesicht die Farbe. Völlig bleich waren seine Wangen geworden, ganz im Kontrast zu den wütend funkelnden Augen. Und was Fred ihm vorwarf, dass fachte in ihm den Hass auf sein eigenes Kind an. Fred - eine Schande, dass er diesen Namen trug - war nicht sein Sohn, ganz sicher nicht.
"Wer hier will denn nichts von der Familie wissen? Wer?", gab George ebenso lautstark zurück, als Fred schon dabei war aufzuspringen. "Du willst nichts von uns wissen, Fred. Also wirf mir gefälligst nicht- FRED!" George rief den Namen seines Sohnes scharf, damit er im Zimmer blieb und sich seinem Tadel stellte, aber Fred reagierte nicht darauf.

Fred kam nicht zurück und irgendwie hatte er das auch gar nicht erwartet. Nachdem Fred außer Sichtweite war, klang seine Wut und sein Zorn langsam ab und wichen einem tiefen Entsetzen und einer noch größeren Enttäuschung. Wie konnte Fred nur so etwas sagen?
George schüttelte ungläubig den Kopf. Was, was nur hatte er falsch gemacht? Warum war sein Sohn ein solches Ekel geworden?

||Einstiegspost||


Für das, dass es Sonntag war, war der ältereste Weasley-sprössling doch relativ früh wach. Zumindest hatte sie das mal fest gestellt als sie auf die Uhr auf ihrem Schreibtisch geschaut hatte. Es war gerade einmal Zehn Uhr. Normalerweise würde sie Minimum bis zum Zwölf schlafen, doch irgendwie konnte sie gar nicht länger ausschlafen, und im Endeffekt, lag sie nun wach im Bett und besah sich ihre Zimmerdecke. Das hatte auch mal was nettes, eine weiße Decke an zu schauen, sah man natürlich auch nicht alle Tage. Nein, Quatsch beiseite, wenn sie nun schon wach war, lag die Chancen auch wiederum sehr gering, als das sie vielleicht noch einmal einschlafen könnte, und deswegen lies sie es gleich bleiben und schlug die Bettdecke zurück um aus ihrem Bett hinaus zu krabbeln, sich an zu ziehen, im Bad fertig zu machen und dann nach unten zu gehen um eine Kleinigkeit zu Frühstücken, wobei ,wenn sie noch etwas länger warten würde, auch gleich das Mittagessen machen könnte.

Heute konnte sie wenigstens noch etwas ausruhen, sich entspannen. Denn morgen würde es wieder anders herum gehen. Morgen müsste sie wieder ins Ministeirum und sich mit anderem herum schlagen, so wie die restliche Woche eben auch. Das so etwas auf sie zukommen würde, wusste sie ja immerhin schon von Harry und Ron, die ebenfalls beide Auroren waren. Doch ging sie den Weg, da sie damit zudem zurecht kommt, und es ihr natürlich auch Spaß machte. Es war im Großen und Ganzen einfach das, was sie wollte, und das hatte sie auch bekommen. Wo sie gerade bei dem Gedanken Familie war, bemerkte sie erst das man so richtig kaum mehr zusammen gesessen war. Gut, Harry und Ron sah sie fast jeden Tag, somit auch ein Teil von den beiden ihren Familien, allerdings hatte sie George schon lange nicht mehr gesehen, und mit ihm auch nicht seine kleine Familie, weswegen sie sich einfach einmal vor genommen hatte, vielleicht bei ihnen vorbei zu schauen. Ja, warum eigentlich nicht? Eine so schlechte Idee war das doch gar nicht, oder?

Nachdem sie dann gefrühstückt hatte, nahm sie ihre Jacke vom Kleiderständer, und zog die Haustüre hinter sich zu. Ja das war wirklich eine Gute Idee, zumindest dachte sie sich das vorerst einmal so. Nachdem sie nun um die Ecke gebogen war, nahm sie den kürzeren Weg und apparierte bis kurz vor dem Laden in der Winkelgasse. "Morgen" meinte sie lächelnd und kam langsam durch die Türe.

Mit noch finsterem Blick in den Augen wandte sich George in Richtung Tür, wo gerade seine Nichte Victoire erschienen war. "Morgen",brummte er ohne große Begeisterung, "Hab ich die Tür offenstehen lassen?" George war sich da nicht einmal sicher, doch anders war Victoire wohl kaum herangekommen. Vermutlich wurde er langsam vergesslich.
Aber noch nicht so senil, dass ich das einfach so vergessen werden, Fred., fügte er in Gedanken hinzu und schickte einen böse Blick in Richtung Tür, durch die Fred gerade erst verschwunden war.
"Setz dich", hörte er Angelina zu Victoire sagen und sah, dass sie dabei auf Freds Stuhl wies, der nun ja nicht mehr besetzt war. Dann wandte sie sich an George und Roxanne, die gerade ihr Frühstück beendet hatte. "Ich kümmere mich darum, dass die Kinder ihre Sachen gepackt haben.", meinte sie nach seinem kurzen Blick auf die Uhr und scheuchte dann Roxanne aus der Küche.
Nachdem sie verschwunden waren, sah George seine Nichte fragend, aber immer noch mit einer verärgerten Miene, an.

Fred verlangsamte seine zornigen Schritte erst, als er die Treppe hinauf war und praktisch vor seinem Zimmer stand. Er hörte, wie jemand herein kam und kurz darauf die Stimme seiner dämlichen Cousine Victoire. Er verdrehte die Augen und folgte Slyfoot in sein Zimmer, wo er die Tür hinter der Katze und sich schloss. Slyfoot, welcher ein paar Katzenleckerlis aus einem Napf gefressen hatte, den Fred am Fußende seines Bettes stehen hatte, sah kurz auf, als Fred die Tür schloss. Dann strich die Katze dem Jungen um die Beine und ließ sich streicheln.

Fred atmete tief durch und Herzschlag und Atmung verlangsamten sich wieder auf eine normale Frequenz. Er ging hinüber zu seiner gepackten Reisetruhe und warf einen letzten prüfenden Blick hinein. Bis auf das Schulbuch, das noch unten auf dem Küchentisch lag, hatte er alles in der Truhe. Wenn er jetzt einfach gehen würde, würde ihm nur dieses eine Buch fehlen. Unglücklicher Weise war es ausgerechnet das Buch über Kräuterkunde. Andererseits war es nur ein Schulbuch, das er sich für seine Hausaufgaben in der Bibliothek leihen könnte und während des Unterrichts arbeiteten sie ohnehin nicht viel damit. Dass ihm seine Eltern das Buch nachschicken würden, darauf wollte sich Fred nicht verlassen.

Er feixte kurz, als er an den Beginn der "Unterhaltung" mit seinem Vater dachte. Gut, dann würde er dieses Jahr einmal etwas zu Hause vergessen. Aber es würde mit Absicht geschehen. Er griff sich Slyfoot und schob ihn liebevoll aber bestimmt in seine Transportkiste. Er würde nicht von hier flohpulvern können, ohne aufzufallen. Aber wenn Victoire problemlos ins Haus gelangen konnte, konnte er problemlos hinaus gelangen und das genügte vollkommen. Fred griff sich seine Truhe und die Katzenbox und schlich sich aus seinem Zimmer. Seine Mutter redete mit Roxanne im Bad, sein Vater redete mit Victoire in der Küche. Leise und unbemerkt verließ Fred das Haus.

tbc: Tropfender Kessel

Von: Zaubereiministerium :: 2. Stock: Auroren-Hauptquartier +(Harry)

Ron hatte den Kamin in Georges Haus angewählt und Harry folgte kurz hinter ihm. Sie fanden George noch im Laden vor, wo er eben einen Kunden bediente. Ron grüßte seinen Bruder kurz und schlenderte an den Regalen vorbei und überlegte, ob er davon etwas benötigte.


ooc: Ich halte es mal kurz, da ich weder George noch Harry zu sehr übernehmen möchte.
@George: Es wäre schön, wenn George mit den Beiden in eine ruhige Ecke oder einen Wohnbereich geht, wo sie ein wenig plaudern könnten.

"Dann noch einen schönen Tag!", wünschte George dem jungen Erwachsenen, der gerade bei ihm eingekauft hatte. Nebenbei winkte er schon einmal seinem Bruder Ron und Harry Potter zu, die eben angekommen waren. Nachdem der Kunde gegangen war, ging er mit einem Grinsen auf den Lippen auf die beiden zu.
"Einen schönen guten Tag meine Herren! War darf ich ihnen anbieten? Interesse an der neusten Kreation unseres Hauses? Die neuen 'Mach-mich-glücklich-Tropfen' gibt es diese Woche zum Vorzugspreis.", begrüßte er sie mit professioneller Freundlichkeit und großem Elan.
"Lasst uns da rüber gehen", fügte er dann nicht hinzu un deutete auf eine Ecke des Ladens, wo niemand in der Nähe war. Allerdings war der Laden sowieso recht leer, da die Hogwartsschüler alle wieder abgefahren waren und ihre Einkäufe bereits erledigt hatten.

Sobald George frei war und Harry und Ron in eine ruhige Ecke winkte, folgte Ron dort hin. Auf Georges professionelles Angebot etwas zu erwerben ging Ron ebenso professionell ein. "Nein, wir kaufen nichts. Wir sind hier um den Laden auf illegale Substanzen zu untersuchen" erklärte er seinem Bruder, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht lang verkneifen.

"Wo warst du den gestern? Ich habe auf dem Bahnsteig nach dir Ausschau gehalten, aber weder dich noch Angelina gesehen. Da mussten wir doch mal nach dem Rechten sehen. Hast wohl wieder neue Experimente gemacht, wie?"

"Illegale Substanzen? So, so...na dann viel Erfolg bei der Suche." George grinste weiter. Erstens wusste er, dass das nur ein Scherz war und zweitens müsste Ron schon lange danach suchen, um wirklich etwas Verbotenes nachweisen zu können. Sein kleiner Bruder mochte war mehr ZAGs haben als er (was ihn sowieso nie interessiert hatte), aber George behauptete von sich der geschicktere und auch intelligentere von beiden zu sein. Schon objektiv betrachtet, stellte er sich einfach besser an als Ron.
Als sein Bruder vom Hogwartsexpress anfing, seufzte er. Warum musste Fred auch immer nur Ärger machen? "Fred ist abgehauen. Während ich mich mit Victoire unterhalten habe, hat er sich aus dem Haus geschlichen." George zuckte mit den Schultern. "Nachrennen tue ich ihm sicher nicht. Über das Alter ist er nun wirklich hinaus."
George reckte den Hals und sah kurz über ein Regal hinweg zur Theke, doch der Kunde ging nur daran vorbei und sah sich weiter um. Dann wandte er sich wieder an Ron. "Dass er einfach weg war, hat uns hier ein wenig durcheinander gebracht. Deswegen ist Angelina erst auf den letzten Drücker mit Roxanne zum Bahnhof."

"Ja, Fred habe ich kurz gesehen. Rose ging zu ihm, aber er machte mal wieder keine Anstalten uns zu grüßen. Wir haben mit Neville geredet und kamen da so auf eine Idee,... Jetzt, wo wir alle wieder eine sturmfrei Bude haben, da wollten wir uns mal wieder treffen. So ein netter Abend unter Erwachsenen. Harry hat schon angeboten, dass wir es bei ihm machen" erklärte Ron, da Harry irgendwas im nahestehenden Regal scheinbar interessanter fand. Oder wartete er nur auf seinen Drink? "Also, Ginny und Harry, Hermine mit mir, du und Angelina, Bill und Fleur laden wir auch noch ein. Dann dachten wir noch dran, Neville und Hannah einzuladen. Fehlt noch jemand aus unseren Jahrgängen? Harrys Bude ist ja groß genug."

George war froh nicht länger über seinen Sohn, den er im Moment einfach nur für verkommen hielt, reden zu müssen. Zum Glück war Rons Tochter Rose mindestens genauso schlimm, auch wenn das nur ein schwacher Trost war.
"Das klingt doch nett", meinte er als die beiden ihm ihren Vorschlag unterbreiteten. "Ob noch jemand fehlt? Fällt mir im Moment noch niemand ein."

Während Ron mit George sprach, sah Harry interessiert das Regal im Laden durch, das praktisch neben ihnen stand, so dass er die Unterhaltung der beiden Brüder verfolgen konnte. "Klar, machen wir die Bude voll", lachte er, als Ron darauf hinwies, dass sein Haus groß genug war. Er nahm eine merkwürdige Schachtel in die Hand, welche mit "Krabbelminen" beschriftet war und sah vorsichtig hinein. "Was ist mit Percy?", wollte er wissen. In den letzten Jahren hatte sich das Verhältnis zwischen Percy und seiner Familie eigentlich vollkommen normalisiert, so dass auch Harry ruhig behaupten konnte, dass sie befreundet waren und nicht nur verschwägert.

Ron zuckte mit den Schultern, als Harry seinen Bruder Percy ansprach. Percy war in den letzten Jahren wieder recht normal geworden, wie Ron fand, doch seine Familie konnte er ja auch fast ohne jeden Anlass besuchen gehen. Er grübelte noch ein wenig, wer noch von den alten Schulfreunden in Frage käme. doch bei jedem Namen, der ihm einfiel musste sich Ron eingestehen, dass er gar nicht wußte, wo der- oder diejenige jetzt überhaupt lebte. Sicher, er konnte dafür seine Stellung missbrauchen und es übers Ministerium herausfinden. Ob Harry das gut hieß? Ron hielt lieber seinen Mund und nahm sich vor, nachher Hermine zu befragen, die lag in solchen Dingen meistens richtig.

Schließlich entschieden die drei, dass sie nun wirklich alle Leute zusammen hatten, die bei Harry "einfallen" sollten und Harry entschied, dass er besser langsam nach Hause sollte. Ginny würde sonst noch auf die Idee kommen, dass er mit Ron irgendwo herumhing und Spaß hatte, während sie zu Hause auf ihn wartete. Und wenn Ginny solche Ideen hatte, war ihre Laune nicht sonderlich angenehm, wenn Harry nach Hause kam. Frauen konnten da ein wenig seltsam sein, auch Ginny Potter. Harry verabschiedete sich von George und Ron und benutzte den Kamin, um nach Hause zu flohpulvern.

tbc: Kettlebarn Street, 7

Nachdem Harry gegangen war, blieb auch Ron nicht viel länger. Er schaute sich nur kurz im Laden um, als George wieder einen Kunden bediente und nahm dann seinerseits den Kamin nach Hause, wo Hermine wohl ebenso auf ihn waten würde, wie Ginny auf Harry.

Nach: Muckers-Alley 17

[Zeitsprung]

Während er im Mittwoch im Keller unter dem Laden experimentierte, dachte George an den Besuch von Harry und Ron. Nachdem die beiden gegangen waren, hatte er weiter im Laden seine Kunden bedient, aber seine Gedanken waren woanders gewesen. Er fand die Idee ein solches Treffen zu machen schön, aber er konnte nicht verhindern, dass ihm wieder bewusst wurde, wer nicht dabei war: Fred, sein Zwillingsbruder. Nach all den Jahren hatte er sich zwar daran gewöhnt ohne Fred zu sein, ohne ihn zu experimentieren und neue Scherzartikel zu erfinden, aber vergessen konnte er ihn nicht. Immer noch vermisste er Fred, sobald er an ihn dachte.
Von einem Seufzer begleitet tropfte er eine Flüssigkeit auf ein zermahlenes Gemisch aus verschiendensten Zutaten. Hier fehlte ihm Fred eindeutig am meisten. Natürlich machte es ihm auch so noch Spaß neues zu kreieren und auszuprobieren, aber es gab niemandem mit dem er diese Freude und die Aufregung ob es nun gelingen würde oder nicht, teilen konnte. Da konnte niemand Fred ersetzen.

[Zeitsprung: So, 27.3]

Da es Sonntag war hatte George den Laden geschlossen und in aller Ruhe ausgeschlafen und dann mit Angelina gefrühstückt. Es war gemütlich gewesen, ein perfektes Frühstück im Bett. Nachdem späten Frühstück hatten die beiden noch ein wenig Zuhause gesessen, Angelina hatte ein Buch gelesen und er selbst wieder über neuen Ideen gebrütet. Noch nichts, dass wirklich Gestalt annahm, aber das würde noch kommen.
Nur kurze Zeit später machten sich die beiden dann per Flohnetzwerk auf den Weg zu Harry Potter, da sie dort nicht nur ihn und seine Schwester Ginny besuchen würden sondern noch weitere Freunde und Familienmitglieder.

tbc: Kettlebarnstreet