Godric's Hollow: Kettlebarn Street, 7

OOC: Ich kurbel die Zeit hier sogar noch ein wenig schneller voran, damit wir uns zügig der 21igsten Stunde des Tages nähern. )

IC:
Ron begab sich mit den anderen zum gedeckten Kaffetisch und langte ordentlich zu. Es gab nicht nur Hermines Kuchen, sondern noch zwei andere, von denen Ron jedoch nicht wusste, wer sie besorgt hatte.

Nach dem Kaffee packte Hermine ein Spiel aus, das sie vor kurzem erworben hatte. Daheim hatte sie schon versucht Ron zu erklären, wie es funktionierte. Es war relativ komplex und auch nicht für ganz so viele Personen ausgelegt, wie hier waren [OOC: Es sollten ja theoretisch noch ein paar Weasleys mit Ehegatten und andere Schulfreunde anwesend sein^^].
Nach kurzen Überlagerungen wurden Zweiergruppen gebildet, meist aus den anwesenden Pärchen. So ging die Anzahl auf und Hermine erklärte allen, wir das Spiel ablaufen würde. Es hatte den schönen Namen ’Agrimagula‘ und bestand aus verschiedenen Spielbrettern auf denen jedes Zweierteam nun einen kleine Hof aufbauen musste. Nach einigen Runden, hatten die meisten Spieler ein paar kleine Ställe mit Hühnern oder Schafen und man sah hie rund da ein kleines Spielmännchen über ein Feld rennen, um es zu pflügen, während die Tiere auf ihren Weiden umherliefen. Ron erinnerten die Figuren ein wenig an sein Schachspiel, dass Hermine immer noch bestialisch fand. Doch diese Figuren hier bekämpften sich nicht, sondern erledigten die ihnen gestellten Aufgaben eines Bauern. Selbst das Schlachten es Tieres, wenn es jemand anordnete, war nicht sichtbar. Der Bauer nahm dann das Tier, verschwand in einem Gebäude und kam mit einer festgelegten Anzahl an Spielplättchen heraus, die er dann seinem Spieler übergab.

Die Anleitung von Hermine hatte schon fast eine halbe Stunde gedauert und das Spiel zog sich eine lange Weile hin. Es schien jedoch allen Spaß zu machen. In der vorletzten Runde bemerkte Ron, als Hannah ein Schwein zum Schlachten schickte, wie sein Magen leise knurrte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihn, dass sie wohl nach dem Spiel gleich zum Abendessen übergehen konnten.

[OOC: So, dann ratet mal, was wir am letzten Samstag bei unserem Spielenachmittag gemacht haben. ]

[OOC: Hm... Bei "Siedler" gibt es Schweine? Und ich meine damit nicht die hinterhältigen Mitspieler... ]

Brettspiele waren eigentlich nicht Harrys Sache, selbst die magischen nicht, bei welchen es durchaus ein wenig Trubel auf dem Spielfeld gab. Bereits seit Ron ihm im ersten Schuljahr erklärt hatte, wie man Zauberschach spielte, war ihm klar gewesen, dass er in magischen Spielen genaus wenig Glück haben würde wie bei Muggelspielen. Dennoch machte es in der Gruppe natürlich Spaß, da Ginny vorgeschlagen hatte, die Paare zu mischen und Harry somit nicht mit ihr, sondern mit George spielte, dessen Spieltaktik Harry irgendwie ein Rätsel war. Allerdings war er dadurch ausnahmsweise einmal bei den möglichen Gewinnern, auch wenn ihnen noch Punkte fehlten.

Harry bemerkte Rons Blick auf die Uhr und warf seinerseits einen kurzen Blick auf den Zeitanzeiger. Der lustige Spielenachmittag war fast unbemerkt in einen lustigen Spieleabend übergegangen. "Haben wir gleich gewonnen?", wollte er von George wissen. "Ansonsten würde ich vorschlagen, wir essen erst einmal und spielen später weiter. Oder bin ich der einzige, der langsam Hunger bekommt?"

Dass Ron von seiner 'liebevollen' Bemerkung nicht begeistert war, störte George nicht. Sie gingen gleich darauf zum Kaffeetrinken über und dabei intensiv plauderten. Zumindest George war genug am Reden. Danach vertrieb man sich die Zeit mit einem Brettspiel.
George hatte das Spiel zwar noch nie gespielt, aber sehr schnell begriffen worum es ging und dies umgehend in eine unternehmerische Stragie umgesetzt. Seinem Teampartner Harry schien das Konzept zwar nicht einzuleuchten, zumindest sagte er auch nichts dagegen und der Erfolg im Spiel bestätigte Georges Taktik.
"Wir gewinnen auf jeden Fall", antwortete er Harry grinsend und vor Selbstsicherheit strotzend. "Innerhalb der nächsten paar Minuten, spätestens in einer halben Stunde, würde ich schätzen." Die Angabe war wage, aber er hatte das Spiel ja vorher noch nie gespielt und konnte daher nur raten, wie lang es wohl noch dauern würde. Kam ja auch auf den Zufall an.
"Hunger hätte ich allerdings auch.", stimmte er zu und sah dann zu seiner Schwester. "Was gibt es denn?"

Ginny lachte. "Harry hat gekocht, George. Das ist unauffälliger, wenn Ihr morgen früh alle an einer Lebensmittelvergiftung sterbt." Die junge Frau sah mit einem fröhlichen Augenzwinkern zu ihrem Gatten und Harry konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. "Tut mir leid, George", erklärte er. "Ihr werdet wohl mit meinen bescheidenen Kochkünsten Vorlieb nehmen müssen." Nicht, dass Ginny Mollys Fähigkeiten und Begeisterung für kulinarische Dinge geerbt hätte und nicht, dass nicht alle seine Freunde wüssten, wie gut Harry kochen konnte...

"Es gibt Rindfleischsuppe als Vorspeise", zählte Harry auf, während der nächste Zug an Ron und Neville ging, "und als Hauptgericht gefüllte Pasteten mit Pilzen und Kürbisgemüse. Außerdem habe ich noch einen Griespudding, für den es einen besonderen Flambierzauber geben wird." Er hatte sich für eine andere Gelegenheit bereits damit beschäftigt und er und Ginny hatten viel Spaß damit gehabt. Der Effekt war wirklich äußerst hübsch. George würde er sicherlich gefallen und Harry konnte sich schon lebhaft Selbstflammbierende Mondkalbflitzer oder etwas in der Art vorstellen."

OOC: Nein, ich meinte Agricula. Hühner gibt es da auch nicht, aber wir spielen ja die magische Version.^^

IC:
Ron machte den nächsten Zug, nachdem er und Fleur, die ein Team bildeten, sich mal einig geworden waren. Noch ein Zug für jeden und das Spiel war vorbei. Ob Harry und George vorne lagen konnte Ron nicht abschätzen. So nett er das Spiel fand, gehörte das Zusammenrechnen der Siegerpunkte, nicht zu seinen Stärken.

Da Hannah nicht mit Neville spielte, weil Hermine es ja so lustig fand, am Spielbeginn die Paare zu mixen, musste sich Neville nun mit Hermine arrangieren. Entgegen seiner Befürchtungen durfte er jedoch mehr im Spiel eingreifen, als er gedacht hatte. Offenbar waren sie im Team sogar recht gut, denn Hermine grinste nur auf Georges Bemerkung und stieß Neville leicht in die Rippen. Neville hatte zwar das Gefühl, dass sie weit vorne lagen, aber ob sie damit gewonnen hatten, das würde erst das Auszählen am Ende ergeben. Die letzten Karten wurden abgelegt, die letzten Aktionen der Figuren auf den kleinen Feldern erledigt und dann zählte Hermine laut für alle Teams die Punkte zusammen.

Der Gewinner war,… Keiner, oder besser vier. Denn sowohl Neville und Hermine als auch George und Harry hatten die selbe Punktzahl und teilten sich somit den Sieg. Die anderen Teams lagen auch nur knapp dahinter, so dass keiner wirklich unzufrieden war und alle rasch beim wegpacken des Spielen halfen, damit sie zum Abendessen übergehen konnten.

Harry hätte auch kein Problem damit gehabt, nicht gewonnen zu haben, aber er hatte das Gefühl, dass George sehr in dem Spiel aufging und so gesehen war er recht froh, dass sie nicht verloren hatten. Zwar war George wirklich kein schlechter Verlierer, aber irgendwie fand Harry, dass es Rons Bruder nicht leicht im Leben hatte. Er litt einfach zu sehr unter Freds Tod und sein eigener Sohn...

Harry verdrängte den Gedanken und dankte im Stillen wer auch immer dafür zuständig gewesen sein mochte, dass er so wunderbare Kinder hatte. "Dann hoffe ich mal, dass Ihr Hunger habt", erklärte Harry, nachdem sie weggeräumt hatten. Kreacher trug bereits die Suppe auf, bevor Harry das selbst hatte übernehmen können. Allerdings füllte er die Teller lieber persönlich, damit der alte Hauself nicht die Hälfte auf dem Tisch verschüttete.

"In diesem Fall lasse ich Harry erstmal meine Portion vorkosten", erwiderte George grinsend als Ginny ihren Scherz über Lebensmittelvergiftungen gemacht hatte. Er war guter Laune und freute sich gemeinsam mit Hermine und Neville auf dem Siegertreppchen zu stehen, schließlich hatte er auch ordentlich strategische Arbeit geleistet.
"Dann lass uns mal deinen Kochkünste bewerten.", sagte er nach dem sie das Spiel beendet hatten und Kreacher die Rindfleischsuppe hereintrug. "Es duftet jedenfalls schon einmal köstlich", stellte er fest, denn die Supper dampfte noch und verbreitete ihr Aroma im den ganzen Tisch herum.

Ron stimmte den anderen zu, die Suppe roch wirklich verlockend. „Tja, Harry. Nur schade, dass du damals noch nicht so herrliche Gerichte zaubern konntest, als wir uns vor allem verbergen mussten. Oder hast du heimlich nur für dich dir guten Dinge gekocht?“ scherzte er und wurde von Hermine wieder an das magische Gesetz erinnert, dessen Name er sofort wieder vergessen hatte, aber das besagte, dass man auch für magische Kochkunst eine gewisse Grundlage brauchte und kein Essen aus dem Nichts zaubern konnte. „Aber Harry hat das nicht gezaubert, sondern sicher auf Muggelart zubereitet“ wehrte sich Ron und hielt dann jedoch den Mund, da er sich einen Löffel der herrlich schmeckenden Suppe in den Mund gesteckt hatte und sich bei Hermines Blick fast daran verschluckte.

Neville, der nun wieder mit seiner Frau zusammen saß, kostet ebenfalls von der Suppe und lobte sie in den Himmel. „Was sind den da für Kräuter drin?“ erkundigte er sich bei Harry. Neville hatte in den letzten Jahren einige interessante Bücher gefunden, die beschrieben, wie Muggel mit Kräutern umgingen und er vermutete, dass Harry hier wohl fast nur solche einfachen Kräuter eingesetzt hatte.

Anscheinend schmeckte es seinen Freunden, was Harry freute, auch wenn er nichts anderes erwartet hatte. Immerhin kochte er nicht erst seit gestern und hatte irgendwann recht überrascht festgestellt, dass er Kochen nach der Arbeit eine recht entspannende Tätigkeit fand.

"Eigentlich nur frische Petersilie und Gemüsebrühe", beantwortete er Nevilles Frage und da er sich vorstellen konnte, dass Neville, der aus einem reinen Zaubererhaushalt stammte und auch eine ebenso aufgewachsene Frau geheiratet hatte, keine Ahnung hatte, was man unter einer Gemüsebrühe verstand, fügte er hinzu. "Eine Art vorbereitete Kräutermischung. Ich kann Dir gerne die Dose zeigen, habe aber keine Ahnung, was genau darin ist. Ansonsten enthält die Suppe Lauch und Sellerie, sowie Zwiebeln, Karotten - und natürlich Rindfleisch." Nudeln waren auch noch enthalten, aber das war wohl genauso offensichtlich wie das Rindfleisch... Harry löffelte seinen Teller leer.

Nur Muggelkräuter? Und sowas gibt es gleich fertig? überlegte Neville nach Harrys Antwort. „Ja, das kannst du mir später gerne noch zeigen“ sagte er und gab seinen leeren Teller dem alten Hauselfen, der anfing den ersten Gang abzuräumen. Der Hauptgang war ebenfalls ausgezeichnet – oder, wie Ron vermutlich dachte – genießbar. Nach einem kurzen Streitgespräch mit Hermine hatte sich Ron ziemlich zurückbehalten, was seine Kommentare betraf. Doch Neville ahnte, dass das nicht den ganzen Abend halten würde. Dafür kannte er die Beiden zu gut. Er freute sich hingegen darüber, wie harmonisch alles zwischen ihm und Hannah ablief. Sicherlich gab es hin und wieder mal eine Meinungsverschiedenheit, aber nicht so wie bei Ron und Hermine. Und doch, irgendwie schienen die beiden genau das zu brauchen.

Draußen war es nun schon länger dunkel und der Abend sowie der Menüablauf schritten voran. „Machen wir nach dem Essen noch ein Spiel? Oder ist überhaupt etwas geplant?“ erkundigte sich Neville zwischendurch. „So wie es aussieht, hat sich kein Gryffindor im Schloss oder in Hogsmeade danebenbenommen, sonst hätte mich Minerva sicherlich benachrichtigt. Und das bedeutet für mich, dass ich heute noch viel Zeit habe.“

cf: Hogwarts, Professor Salters Büro

Im Kamin des Wohnzimmers der Potters, wo Harry, Ginny und ihre alten Freunde noch beim Essen saßen, erschien plötzlich der Kopf von Chantal Salter. Sie sah zu der Runde von Freunden, von denen einige für kurze Zeit ihre Schüler gewesen waren. Sie wandte sich an Harry: "Ich wei0ß, es ist eine Unhöflichkeit, einfach in Ihr Treffen hereinzuplatzen, aber es ist bei uns in Hogwarts gerade etwas passiert, was in Ihr Ressort fällt, Harry. Jedenfalls muss ich Sie und Ron dringend sprechen. Darf ich hereinkommen?"

Neville zuckte erschrocken zusammen, als es im Kamin zischte. Wer konnte da jetzt noch sein? Neugierig sah er hinüber - wie fast alle anderen - und erkannte seine Kollegin. In Hogwarts war etwas passiert? Und sie wand sich an Harry? Neville wusste im ersten Moment nicht, wie er reagieren sollte. Er wollte nachfragen, ob es einen seiner Schüler betraf, doch Chantal bat ja erst darum ganz ins Zimmer zu kommen. Wenn Harry es ihr erlaubte, würde sie vermutlich schon erklären, was geschehen war.

Harry war überrascht vom Tisch aufgestanden, als das Aufglühen der Kohlen im Kamin eine weitere Person am heutigen Abend ankündigte. "Sicher, Professor, kommen Sie herein", erwiderte er und versuchte, sich seine Neugier nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Durch seine ausgesprochene Einladung erlosch auch die Schutzssperre, welche das Haus umgab und es Unbefugten unmöglich machte, das Haus des Chefaurors zu betreten.

Chantal stieg also vollständig aus dem Kamin. Zunächst begrüßte sie alle Anwesenden. Als sie sah, dass Neville etwas besorgt aussah, sagte sie: Mit den Schülern ist alles in Ordnung. Es ist etwas ganz anderes passiert." Sie wollte dann auch nicht mehr lange um den heißen Brei reden. Ihre Neugier war inzwischen erwacht, und sie wollte Antworten. "Wahrscheinlich werden Sie mich für verrückt halten, wenn ich Ihnen erzähle, was heute in Hogwarts passiert ist", begann sie zu berichten. "Sie erinnern sich doch aus Ihrer eigenen Schulzeit noch an die Maulende Myrte, dieses Mädchen, das bei der ersten Öffnung der Kammer des Schreckens von dem Basilisken getötet wurde und das seitdem in dem Mädchenklo spukt, in dem sie gestorben ist. Ich habe so einiges munkeln gehört, dass Sie und noch einige andere von euch ihre Bekanntschaft gemacht haben. Seit heute abend lebt Myrte wieder. Sie lief Minerva auf einem der Korridore über den Weg. Und die hat sie zu mir gebracht." Chantal sah Harry mit ernster Miene an. "Ich habe während meiner Aurorenausbildung beim Studium der Dunklen Künste gelernt, dass es nicht möglich ist, Tote zu einem wirklichen Leben zu erwecken. Aber dennoch ist Myrte jetzt wieder ein lebendiger Mensch. Wie kann das sein? Haben sie schon einmal von solch einem Fall gehört?"

Eigentlich war das eine rhethorische Frage, denn Chantal hatte dieselbe Aurorenausbildung absolviert wie Harry und Ron. Sie wussten genauso wie die heutige Professorin nur zu gut, dass es unmöglich war, Tote wieder zum Leben erwecken zu können. Vor allem Harry wusste es nur zu gut. Der Wunsch, seine Eltern wieder um sich zu haben, hatte ihn als Jungen immer bewegt und ein Teil von ihm hatte erst sehr sehr spät einsehen können, dass Wunsch und Wirklichkeit zwei Dinge waren. Und spätestens seit er das erste Mal Inferi gesehen hatte...

"Das klingt tatsächlich unglaublich", fand Harry schließlich Worte und warf Hermine einen kurzen Seitenblick zu. Selbst Jahre nach ihrem Schulabschluss überraschte sie Harry oft noch mit ihrem Wissen in Gebieten, in welchen er selbst sich eigentlich bestens auszukennen glaubte. Doch das, wovon sie sprachen, war Totenbeschwörung, Schwarze Magie. "Vielleicht sollte ich die Frage Malfoy stellen", dachte Harry kurz mit einem Anflug von Sarkasmus. "Und wenn nicht Draco, dann seinem Vater..."

"Myrte ist - war ein Geist", fuhr er jedoch stattdessen fort. "Gut möglich, dass hier andere Gesetze der Magie gelten als für einfache Tote." Er überlegte kurz. "Und sie ist wirklich vollkommen lebendig? Ihr Herz schlägt, sie atmet, spricht, kann Dinge berühren, etwas essen... Hat sie etwas gesagt, wie es passiert ist?", hakte Harry nach.

„Genau das habe ich eben auch gedacht“ bestätigte Hermine Harry. „Vermutlich gelten bei Geistern doch andere Regeln, auch wenn wir sie nicht verstehen, denn ihr Geist hat den Übergang ja nicht vollends vollzogen. Dennoch muss ein starker Zauber dahinterstecken. Und sie hat ihre alte Gestalt zurück? Das ist wirklich bemerkenswert!“

Ron glaube nur in einem schlechten Traum zu sein. „Also, egal wie das passiert ist: Welcher Idiot will den diese Heulsuse wiederbelebt haben. Ich meine, dass ist doch absurd, dass jemand ausgerechnet Myrte – AUA!“ Weiter kam er in seinem Satz nicht, da er vorerst Hermines Ellenbogen in der Seite hatte.

"Eine seltsame Theorie mit den Geistern", erwiderte Chantal. "In Hogwarts gibt es davon mehr als genug, und da stellt sich mir die Frage: Warum Myrte und keiner der anderen Geister? Aber es besteht kein Zweifel daran, dass Myrte vollkommen lebendig ist. Sie hat mit uns geredet. Natürlich war sie ein bisschen desorientiert. Sie erzählte, in dem einen Moment wäre sie noch im Bad der Vertrauensschüler gewesen, als Geist, und im nächsten Moment wäre sie wieder in dem Mädchenklo gewesen, in dem sie über siebzig Jahre gelebt hat, und hatte ihren Körper wieder. Das muss ja jeden verwirren. Insbesondere stelle ich es mir schwierig vor, sich nach so vielen Jahren daran zu gewöhnen, wieder einen Körper zu haben, jedenfalls schien er ihr ein bisschen im Weg zu sein. Und meiner Katze auch. Sandie versuchte nämlich, durch Myrte hindurchzulaufen, und wunderte sich, dass es nicht ging. Ich konnte sehen, dass Myrte atmet. Allerdings klagte sie darüber, dass ihr kalt wäre. Minerva hat ihre Stirn gefühlt. Sie sagte, Myrte hätte sich eiskalt angefühlt. Minerva ist mit ihr inzwischen in den Krankenflügel gegangen, damit die Heilerin sie sich ansieht, und sie möchte gerne, dass ihr direkt mit mir dorthinkommt und euch selber überzeugt. Allerdings hat Minerva keinen Zweifel daran, dass Myrte wieder genauso ist wie in ihrem ersten Leben, denn sie hat das Mädchen während ihrer eigenen Schulzeit gekannt. Wenn auch nur flüchtig. Myrte war fünf Jahre jünger als Minerva."

Vermutlich gingen Neville die gleichen eigenartigen Gedanken durch den Kopf, wie den anderen Anwesenden. „Egal wie und warum, wir sollten wohl besser ins Schloss zurückkehren“ schlug er vor. „Ich meine mich und die Auroren. Du kommst sicher alleine nach Hause?“ Er verabschiedete sich schnell von Hannah und machte sich bereit für den Rückweg. Er hatte zwar keine Ahnung, wie er bei der Sache helfen konnte, aber Myrte war theoretisch eine Schülerin und er einer der Lehrer, die sich um die Schüler kümmern sollten. Wenn Neville gründlich in sich gegangen wäre, dann hätte er vermutlich zugeben müssen, dass er auch sehr neugierig auf das alles war, doch für eine Selbstanalyse blieb jetzt keine Zeit.

Einstiegspost:

Ginny war ganz in das Gespräch mit ihren Freunden und Verwandten vertieft gewesen und hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass irgendjemand hier auftauchen würde, schon garnicht plötzlich im Kamin. Deswegen konnte sie der Lehrerin Chantal Salter auch nur einen kurzen, überraschten Blick zuwerfen, als Ginny auf das Knistern hin ihren Kopf nach rechts bewegt und den Kopf der Dame im Kamin gesehen hatte.
Harry bat Mrs. Salter hinein und kurz darauf erwähnte sie, warum sie hier hergekommen war.
Ginny lief es kalt den Rücken runter. Sie war schließlich bei der 2. Öffnung der Kammer des Schreckens die 'Hauptperson' gewesen, fühlte sich immer noch schuldig für das, was damals passiert war und wurde bei dem Thema, das Gott sei Dank selten aufkam, immer sehr befangen und nachdenklich.
Trotzdem konnte die Nachdenklichkeit aber nicht daran hindern, unglaublich verwundert und schockiert über das zu sein, was Chantal Salter soeben verkündet hatte. Die Maulende Myrte sollte wieder lebendig sein?
Als Neville ankündigte, dass er und die anderen Auroren wohl besser zur Schule gehen sollte, warf sie ihrem Mann Harry einen Blick zu.
'Geh du ruhig mit, vielleicht kannst du ja helfen. Ich komme schon zurecht.', sagte sie und versuchte, so unbefangen wie möglich zu klingen, auch, wenn ihr immer noch ein Kloß im Magen saß wegen der Geschichte mit der Kammer.

Das Essen schmeckte fantastisch und George sprach Harry demnach sein uneingeschränktes Lob aus. Er ließ sich jeden Bissen genüsslich auf der Zunge zergehen, weswegen sein Teller der noch gefüllteste war, als Professorin Salter sich zu ihnen gesellte. George kannte die Lehrerin aus den Erzählungen seiner Kinder, die höchst unterschiedlich über sie urteilten. Für seinen Sohn Fred war sie eine gemeine Gryffindor-Bevorzugerin, Roxanne dagegen konnte sie gut leiden und hielt viel von ihrem Unterricht.
Die Antwort auf die Frage, was sie wohl hierherführte, ließ jedoch alles andere vergessen. George hätte sich beinahe an seinem Essen verschluckt als Chantal berichtete, die Maulende Myrte sei wieder zu Fleisch und Blut geworden. Das machte sogar ihn für einen Moment lang sprachlos. Und es wurmte ihn, dass ihm nicht sofort ein Erklärungsansatz einfiel.
Ein Geist, der wieder am Leben war wie ein richtiger Mensch? Es war kaum zu fassen, sollte das wirklich wahr sein. George zweifelte nicht wirklich daran, weil er nicht glaubte Professor Salter würde die Unwahrheit sagen, aber es klang einfach zu absurd um nicht wenigstens ein bisschen Skepsis zurückzulassen.
Nachdem er Harry und Ron, die beruflich wohl mehr mit diesen Dingen zu tun hatten als er, die Spekulationn überlassen hatte, mischte er sich nun doch ein. "Soetwas passiert doch nicht von selbst.", fasste er das zusammen, was wohl auch alle anderen dachten. Zumindest seiner Annahme zufolge. George runzelte nachdenklich die Stirn. "Zauber, die mit lebendigen Dingen zu tun haben, sind in der Regel schwieriger als auf Gegenstände gerichtete Sprüche.In diesem Fall, in der Erschaffung von Leben, würde ich deshalb einen sehr mächtigen...", George suchte verzweifelt nach dem passenden Wort. Als er nichts in seinem Wortschatz fand, dass ihm an der Stelle richtig erschien, vollendete er seinen Satz holprig und mit einem vagen Begriff: "einer mächtigen magischen Ursache."

Harry nickte beinahe grimmig bei Georges Worten und wandte seinen Blick dann zu Ginny. "Dann sollte ich wohl besser gehen, auch wenn es wohl streng genommen eine Aufgabe für die Mysteriumsabteilung wäre." Er bemerkte, dass Ginny wohl nicht ganz so aufgeregt und neugierig der Sache gegenüber war wie er und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Sicherlich dachte sie bei Myrte an den Basilisken und alles, was Harry und sie damit verbanden.

"Hermine, ich würde Dir dann gerne Ron entführen", fuhr er fort. "Du kannst aber gerne noch hier bleiben, wenn Du möchtest." Er versah seine beste Freundin mit einem vielsagenden und leicht bittenden Blick. "Vielleicht kann Ginny Dir noch einen Tee kochen und Ihr wartet, bis wir zurück sind." Dann wäre Ginny nicht alleine im Haus und das wäre ihm irgendwie im Moment lieber.

Harry holte sich nur schnell seinen Umhang, während sich auch Neville bereits fertig machte und mit seiner Frau sprach. Während er den Umhang umlegte, überlegte Harry, dass McGonagall ihn sicher nicht ohne Grund "holen ließ". Nicht nur, weil mit ziemlicher Sicherheit Schwarze Magie im Spiel sein musste, sondern auch weil er und Myrte eine Art Vertrauensverhältnis hatten oder wenigstens gehabt hatten. Vielleicht erzählte sie ihm etwas, das sie den Lehrern gegenüber nicht erzählen würde.

"Wir sehen uns später", verabschiedete sich Harry von Ginny und drückte ihr flüchtig einen Kuss auf die Wange. Er wechselte mit George und Hannah noch ein paar Worte und dann verloren sie auch keine weitere Zeit, sondern brachen nach Hogwarts auf.

tbc: Hogwarts >> Krankenzimmer (+ Chantal, + Ron, + Neville)

[OOC: George könnte eigentlich auch noch ein wenig hier bleiben, um Ginny Gesellschaft zu leisten, oder?]

George wäre zu gerne mitgekommen und hätte sich die wieder lebendig gewordenen Myrte angesehen. Er war einfach zu neugierig wie sie wohl in Farbe aussah. Okay, das weniger, eher die Tatsache, dass ein so ungewöhnlicher Vorfall sich ereignet hatte machte dies Wert. Dass wohl weder Harry noch sein Bruder davon begeistert gewesen wären, war ihm klar und ein Blick von Angelina hielt ihn davon ab auch nur anzubieten, dass er mitkommen könne.
Seine Frau und er saßen daher noch eine Weile mit Ginny, Hermine und den anderen, natürlich über Myrtes Schicksal spekulierend. Allerdings ohne, dass sie wirklich weit damit kamen. Schließlich meinte Angelina es wäre Zeit zu gehen und sie verabschiedeten sich von den noch anwesenden. Gerade als sie nach draußen gehen wollten, um von dort aus nach Hause zu apparieren, tauchte Harry wieder auf. George brannte darauf ihm wenigstens eine Frage nach Myrte zu stellen, doch zum zweiten Mal an diesem Abend verhinderte seine Ehefrau, dass er auf seine Kosten kam. Er zuckte mit den Schultern. Vermutlich würde Harry sowieso noch nicht viel mehr wissen, nicht in der kurzen Zeit. Und sobald es mehr gab, würde er es schon erfahren.
So grüßte er Harry nur kurz und verließ dann, Angelina folgend, das Haus.

tbc. Winkelgasse, Weasleys Zauberhafte Zauberscherze

pp: Hogwarts >> Krankenflügel

Nachdenklich über das, was er gehört und gesehen hatte, kam Harry schon fast mitten in der Nacht nach Hause geflohpulvert. Ginny war noch wach und Harry war recht froh, dass Hermine und George noch geblieben waren (wenngleich wohl gerade am Gehen). Da Ron direkte nach Hause geflohpulvert war, machte sich auch Hermine gleich auf den Weg und George folgte ihr mit Angelina zügig. Harry ging davon aus, dass sein Schwager morgen bereits wieder bei Zeiten im Laden stehen musste.

Nun, bei ihm selbst sah es nicht viel anders aus. Er wurde morgen früh auch im Ministerium erwartet und das vermutlich auch besser früher als später. "Ich habe keine Ahnung, was ich von all dem halten soll", sagte Harry zu Ginny und ließ sich neben ihr auf dem Sofa nieder. Er schüttelte den Kopf. Irgendwie war das vollkommen verrückt. [OOC: @Ginny: Ich schätze mal, die Zeit wird gleich umgestellt. Aber wie wäre es, wenn wir beim Frühstück am Montag früh noch ein wenig posten?]